Geschichte der ehemaligen Gemeinde Pönning
Die ehemalige Gemeinde Pönning mit ihren weiteren Ortsteilen Antenring, Gunting und Kleinpönning hat eine lange Geschichte: Sie war schon in der Jungsteinzeit längerfristig besiedelt. Lokalfunde von Speer- und Pfeilspitzen, Schabern, Faustkeilen, Beilen, Äxten (sogenannten Dechselklingen und Scheiben- bzw. Geröllkeulen), und Tonscherben mit Ritz- und Punktmustern in Gunting und Pönning belegen dies, außerdem weisen Brandstellenreste in verschiedenen Äckern darauf hin. In dieser Zeit vollzog sich der Übergang von Sammler- und Jägerkulturen zu sesshaften Bauern mit domestizierten Tieren und Pflanzen. Die Funde aus verschiedenen Zeitaltern weisen eine möglicherweise kontinuierliche Besiedlung aus.
Eine Auswahl der steinzeitlichen Funde aus verschiedenen Zeitstufen in Gunting und Pönning:
Die Guntinger Funde wurden von Georg Haslbeck in den letzten Jahrzehnten gesammelt. Fotos: Elmar Haslbeck
Steinzeitliche Werkzeuge zum Teil mit konischer Bohrung
Pfeil- und Speerspitzen
Tonscherben aus dem Guntinger Bereich mit verschiedenen Verzierungen
3 Beile aus verschiedenen Materialien4 Pönninger Funde, gelesen von Johann Eiglsperger, Pönning
Die neuesten Auswertungen der Luftbildarchäologie aus dem Jahre 2011 belegen diesen Befund weiterhin. Auf Pönninger Gebiet finden sich Siedlungsfunde aus der Stichbandkeramik (Zeit zwischen 4900 und 4500 vor Christus) und Lesefunde, die wahrscheinlich aus der Bronze- und Urnenfelderzeit stammen (ca. 2200 - 800 vor Chr.). In Pönning, Gunting und Antenring finden sich verebnete vorgeschichtliche Grabhügel und Siedlungsfunde im Luftbild. In Antenring gab es ehemals 7 bronzezeitliche Grabhügel (ca. 2200-1200 vor Chr.), von denen noch 2 erkennbar sind. Eine verebnete spätkeltische Viereckschanze in der Nähe von Antenring aus dem 2. - 1. Jahrhundert vor Chr. wird heute von den meisten Archäologen als „eingefriedetes ländliches Gehöft“ betrachtet, das von recht gut situierten Bauern bewohnt war. Es wird aber auch die Meinung vertreten, dass die spätlatènezeitlichen Kelten aus Traditions- und Glaubensgründen sowohl ihre ländlichen Gehöfte als auch ihre Kultanlagen mit quadratischen Einfriedungen umgaben, um sie deutlich sichtbar von der Umgebung abzugrenzen (vgl. wikipedia Viereckschanzen). Die Besiedlung vollzog sich meistens entlang der Bäche, dort bzw. in der Nähe finden sich auch die meisten Bodenfunde meist auf leicht erhöhtem Terrain.
Der Hartgraben, der im Spitzholz nahe Reisberg entspringt, fließt am Hallerhof in Gunting vorbei, dort findet sich die erste Siedlung aus vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung, dann am Frauenhölzl vorbei nach Pönning. Hier fand man eine Siedlung im Luftbild und Lesefunde der Linearbandkeramik, der Bronze- und Urnenfelderzeit. Vor dem Friedhof mündet ein weiterer Seitenzufluß, der vom Feld mit dem Namen Öd an der Mettinger Straße kommt. Dort fanden sich verebnete vorgeschichtliche Grabhügel im Luftbild. Weitere verebnete Grabhügel waren auf dem Giegelberg zu finden. Im weiteren Verlauf des Hartgrabens findet sich in Kleinpönning eine Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild und bereits auf Feldkirchener Gebiet ebenfalls eine Siedlung aus ähnlicher Zeit. Dort mündet auch der Zulauf der von der Antenringer Quelle kommt. In unmittelbarer Nähe der Quelle finden sich eine verebnete Viereckschanze der späten Latènezeit und zwei Siedlungen vor- und früfgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild. Im weiteren Verlauf dieses Baches findet sich eine verebnete Grabhügelgruppe der Bronzezeit mit ehemals sieben, heute noch zwei Hügeln. Ein weiterer Zulauf kommt vom Weiler Bärnzahn, auch dort findet sich eine Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild.
In der Nähe des Peringerweihers, aber auf Pönninger Gebiet finden sich verebnete vorgeschichtliche Grabhügel und eine Siedlung im Luftbild und Lesefunde der Münchshöfener Gruppe. Nahebei auf Perkamer Gebiet Siedlungsfunde der Münchshöfener Gruppe und der Latènezeit. Im weiteren Verlauf diese Baches auf Oberharthausener Gebiet ist eine Siedlung im Luftbild zu erkennen, mit einer römischen „villa rustica" aus der mittleren römischen Kaiserzeit. Eine villa rustuca, eine Art römischer Gutshof aus Stein gebaut, wurde meist von einem Veteranen betrieben und diente auch der Versorgung des Heeres. Das Land wurde von einer keltischen Bevölkerung bewohnrt, die durch die Römer teilweise romanisiert wurde und römische Gebräuche und Lebensweise übernahm. Diese Mischbevölkerung blieb beim Abzug der Römer teilweise im Land, zum Teil war sie bereits christianisiert. Auf sie trafen die neuen Einwandererstämme und vermischten sich mit ihnen. Später nannten sie sich Bajuwaren.
Anmerkung: Die Münchshöfener Kultur ist eine neolithische Kulturstufe, die in Südostdeutschland etwa um 4500 v. Chr. beginnt und um 3900/3800 v. Chr. endet. Sie ist benannt nach dem Dorf Münchshofen, Gemeinde Oberschneiding (vgl. wikipedia Münchshofener Gruppe).
Bodendenkmäler in der ehemaligen Gemeinde Pönning und der näheren Umgebung
Aus dem BAYERNVIEWER-DENKMAL 2011: http://geodaten.bayern.de/tomcat/viewerServlets/extCallDenkmal?
Pönning:
1 Ort 0114: Siedlungsreste im Luftbild - Lesefund der Linearkeramik der Bronze- und Urnenfelderzeit
2 Ort 0118: Siedlungsfund der Stichbandkeramik
3 Ort 0115: Verebnete vorgeschichtliche Grabhügel im Luftbild
4 Ort 0116. Verebnete vorgeschichtliche Grabhügel im Luftbild
Antenring:
5 Ort 0111: Verebnete Viereckschanze der späten Latènezeit und Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung
6 Ort 0119: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
7 Ort 0110: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
8 Ort 0108: Verebnete Grabhügelgruppe der Bronzezeit mit ehemals sieben, heute noch zwei Hügeln
Kleinpönning:
9 Ort 0117: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
10 Ort 0251: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
Gunting
11 Ort 0119: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
12 Ort 0109: Verebneter vorgeschichtlicher Grabhügel im Luftbild
In Oberharthausen - Oberholzen und Oberharthausen
13 Ort 0105: Verebneter vorgeschichtlicher Grabhügel, nebenan eine Siedlung der Bronzezeit
19 Ort 0104: Verebnete vorgeschichtliche Grabhügel
16 Ort 0102: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild. Villa rustica mit Siedlungsfunden der mittleren römischen Kaiserzeit.
Oberharthausen südlich vom grollhof ander Grenze zu Alburg Siedlung der Altheimer Gruppe, der Bronzezeit, der Latenezeit und der römischen Kaiserzeit sowie zwei verebnete viereckige Grabenwerke vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung
Hirschling - Reisberg
18 Ort 0089: Verebnete vorgeschichtliche Grabhügel, nebenan eine Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild
Perkam
14 Ort 0185: Siedlungsfunde der Münchshöfener Gruppe und der Latènezeit u.a. (Perkamer Flur, Grenze zum Pönninger Gebiet)
15 Ort 0215: Verebnete vorgeschichtliche Grabhügel und Siedlung im Luftbild. Lesefunde des Jungneolithikums (Münchshöfener Gruppe).
20 Ort 0070: Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild.
21 Ort 0225: Siedlung und verebnetes Grabenwerk vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild.
Feldkirchen - Bärnzahn
17 Ort 0113. Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung im Luftbild.
Pönning und Gunting wurden bei der Landnahme der Bajuwaren gegründet. Im 8. bzw. 9. Jahrhundert werden die beiden Orte schriftlich bezeugt. Sie haben eine wechselvolle Geschichte, kamen als Hofmark Pönning und Hofmark Gunting an die Zeche und dann an die Stadt Straubing, bis Pönning dann mit Gunting, Keinpönning und Antenring und Oberharthausen 1811 eine eigene Gemeinde wurde, deren Geschichte 1978 mit der Eingemeindung nach Geiselhöring endet. Einzelne Höfe lassen sich bis 1390, die Mehrzahl bis 1537 bzw. 1752, nachweisen, obwohl sie viel älter sein müssen. Bei einigen Höfen fehlen Hinweise in den Dokumenten, sie lassen sich nicht näher bestimmen.
Ein Adeliger namens Benno oder Penno müsste den Ort Pönning bei der bajuwarischen Landnahme (ab 550 n. Chr.) gegründet haben. Pönning zählt zu den echten ing-Orten. Die erste urkundliche Nennung Pönnings taucht 883/887 in einem Verzeichnis des Regenburger Klosters St. Emmeram auf: ein Adeliger Namens Swidger erwirbt im Tausch vom Kloster Ackerland, Wiesen und Rodungswald in einem Ort namens Benninga. Wie das Kloster zu dem Besitz kam, ist nicht mehr feststellbar. 890 erhält Subdiakon Anamot auf dem Tauschwege von St. Emmeram unter anderem Güter in „Benningon“. Gunting ist schon um 750 in einer Urkunde des Klosters Niederalteich bezeugt. Ob die Klöster St. Emmeram und Niederalteich Herzogsgut erhalten hatten, lässt sich vermuten, aber nicht belegen.
Der Name des Ortes variiert: in lateinisch geschriebenen Urkunden finden sich folgende Namen, die gebildet sind von Benno / Penno: Benninga 883/897, Benningon 890, Penninga / Peninga 1068, Peningoi 1139, Pening 1313. In auf Deutsch geschriebene Urkunden tauchen folgende Namen auf: Penningen 1148, Pennyng und Penning 1375, dann nur noch Penning mit den Schreibvarianten Penny(i)ng und Pening. Von 1348 an heißt der Ort durch die beiden nächsten Jahrhunderte fast ausschließlich Penning, mundartlich wird er auch heute noch „benning“ gesprochen. Seit 1536 gehörte Pönning als Hofmark zur Stadt Straubing.
Im Jahre 1139 stellte Papst Innozenz II. einen zweiten Schutzbrief für das (Benediktiner-) Kloster Mallersdorf aus. Aufgeführt sind alle Orte, in denen das Kloster Besitzungen hatte, u.a. Pönning und aus der näheren Umgabung, Perkam, Haader und Hart. Verschiedene Klöster und Edelleute hatten Besitzungen in Pönning. In Pönning hatte das Kloster Obermünster von der Gattin des Domvogtes Friedrich III., Licardis, ein Gut erhalten. Oberalteich erhielt von dem Ministeralen der Domvögte, Hartmann von Feldkirchen, Güter in Pönning und Gunting. Diesen Hof übernehmen später die Nonnen von Viehbach. Dieser Hof wird an die Eglofheimer verpfändet. 1370 kauft das Deutsche Haus in Regensburg (das Deutschordenshaus) je einen Hof in Gunting und Pönning vom (Nonnen-) Kloster Viehbach. Das Deutsche Haus besaß um diese Zeit bereits jeweils noch einen Hof in Gunting und Pönning. Auch der bayerische Herzog Ludwig der Kelheimer erbte 1204 einen Hof in Pönning von seiner Gattin Ludmilla Gräfin von Bogen.
Um 1330 siegelt ein Richter Chunrad von Penning. 1395 erscheint Herr Ulreich der Tewfel als Richter von Penningen. 1401 ist Hans der Hainspekch dort Richter. 1401 ist wieder Ulrich der Tewfel Herr und Richter zu Pönning. 1446 verkauft „Peter Teufel zu Pühel Sitz, Hofmark, Vogtei und Gericht zu Penning und Gunting samt dem Sedelhof (=Adelshof) und dem Hof, auf dem der Plasl sitzt..., die Taverne, Badstube, Wiesgütl, Gerichtspfennig, Hühner, Scharwerk, Holzfahrt, Hofstätten ... dem Peter Regner, Mautner zu Straubing, als freies Eigen“. 1469 kaufen der Kämmerer und der Rat der Stadt Straubing den früheren Besitz des Peter Regner von seinen Erben. 1476 verkauft Ritter Sigmund von Rohrbach zu Puechhausen dem Spital zu Straubing einen Hof zu Penning mit allen Gülten (Hof Kleinpönning 1). 1518 wird vom Herzog Ludwig von Bayern in einem Spruchbrief der Aller-Gläubigen-Seelen- Zeche zu Straubing der Besitz der Hofmarken Pönning und Gunting übertragen. 1538 wird in Straubing mit der Aufzeichnung eines Salbuches der Zeche (Kasse der Stiftung) begonnen, darin sind die Verpflichtungen der Pönniger und Guntinger Höfe verzeichnet. 1597 gehören die Hofmarken Gunting und Pönning zur Stadt Straubing. 1616 verwaltet der Straubinger Bürgermeister die städtischen Hofmarken Penning und Gunting. 1597 gab es in der Hofmark Pönning 19 Anwesen, in der Hofmark Gunting 4 Anwesen, die dem Schmied Abgaben leisten mussten. Anwesen ohne Feldwirtschaft sind nicht aufgeführt. Kleinpönning ist Bestandteil von Pönning. In der Güterkonskription von 1752 sind 26 Anwesen aufgeführt. 24 gehören zur Hofmark der Stadt Straubing, 1 Hof der Stadt Straubing, 1 Hof dem Spital. Gunting hat 4 Anwesen. Laut dem Hofanlagebuch von 1785 gab es in Pönning 26 Anwesen, 24 gehörten zur Hofmark Pönning, ein Anwesen zur Stadt Straubing und ein Anwesen zum Spital Straubing. Es gab einen Weber, einen Wirt, einen Bader und einen Schneider. Zu dieser Zeit gab es keinen Schmied mehr.
1811 wurde die Gemeinde Pönning gebildet, dazu gehörte bis 1821 auch Oberharthausen. Die Schule war in Pönning. Es gab einen eigenen Steuerdistrikt Pönning. 1945 wurden Pönning und Oberharthausen von den Amerikanern zu einer Gemeinde zusammengeführt. 1947 wurde diese Zwangsgemeinde wieder aufgelöst. Pönning blieb selbstständig bis zur großen Gemeindereform 1978, dann kam es zur Stadt Geiselhöring.
Wann die Schule in Pönning gegründet wurde, ist unbekannt. Im Jahre 1800 aber gab es in Pönning bereits den Lehrer Johann Zimmermann, er war 1840 noch Lehrer in Pönning. Um 1849 wirkte Josef Mayer als Lehrer in Pönning. 1820 wird die kleine baufällige Schule in Oberharthausen aufgelöst, die Oberharthausener Kinder müssen zur Schule nach Pönning gehen. 1822 wurde das Pönninger Schulhaus erweitert, 1865 neu erbaut, 1913/14 erneut erweitert, 1955 gründlich renoviert. 1913 wird ein Antrag auf Gewährung einer Hilfslehrerstelle an die königliche Regierung gestellt. Die Schule hatte zwei Klassenräume, in dem Gebäude war auch die Gemeindeverwaltung untergebracht. Das Schulhaus steht heute noch, wird aber als Jugendheim und Versammlungsraum genutzt, ein Teil davon ist vermietet.
1929 wird mit den Drainagearbeiten im Gemeindegebiet begonnen. Wann der Löschteich, der heutige Dorfweiher, gebaut wurde und dazu der Bach von der Mettinger Straße und dem Parkweg weg zum Friedhof verlegt wurde, ist nicht genau festzustellen. Auf einem Plan aus dem Jahre 1937 ist er noch nicht verlegt. 1958 wurde der Gemeindeverbindungsweg Oberharthausen, Pönning und Gunting ausgebaut, 1981 die Ortsdurchfahrt, 1965 die Straßen Pönning - Kleinpönning und Gunting - Oberholzen.
Von 1968 bis 1970 wurde Pönning an die zentrale Wasserversorgung der Spitzberggruppe angeschlossen.
Nach einer Zivilstandserhebung von 1864 hatte Antenring 2 Familien mit 5 Einwohnern, Gunting 8 Familien mit 50 Einwohnern, Kleinpönning 2 Familien mit 27 Einwohnern und Pönning 43 Familien mit 236 Einwohnern. Die Gesamtbevölkerung der Gemeinde Pönning betrug 318 Bewohner. 1874 gab es in Pönning ein Wirtshaus, einen Schmied, einen Wagner, einen Sattler, einen Metzger, einen Krämer, einen Schneider und zwei Schuster. Bahnstation zu dieser Zeit war Pilling. Im Jahre 1912 hatte Pönning 36 Häuser mit 244 Seelen. Nach dem Diözesanmatrikel von 1997 hat sich die Zahl der Katholiken erheblich verändert: Antenring, Einöde, 18 Katholiken, Gunting, Weiler, 27 Katholiken, Kleinpönning, Einöde, 8 Katholiken, Oberholzen, Weiler, 12 Katholiken, Pönning, Dorf, 222 Katholiken, Reisberg, Einöde, 3 Katholiken - Reisberg gehörte gemeindlich nie zu Pönning.
1966 kam es zur Gründung des Schulverbandes Pönning-Perkam, es mussten Schulzentren geschaffen werden. Die Grundschulklassen kamen nach Perkam, die Kinder der Hauptschule (Klassen 5-9) nach Alburg. Weil die Schule in Alburg zu klein war, wurden die Klassenräume in Pönning bis 1976 weitergenutzt. Inzwischen werden die Hauptschüler in Geiselhöring unterrichtet.
Wie Pönning sich verändert hat - anhand der Auswertung verschiedener Katasterkarten
Es gibt drei Typen von Katasterblättern, die alle von BGR Pfarrer i. R. Josef Schmaißer ausfindig gemacht wurden:
Im Jahre 1808 wurde der erste Häuser- und Rustikalkataster erstellt, ursprünglich zur Bemessung der Steuer (Grundsteuerkataster) angelegt. Der Urkataster von Pönning wurde im Mai 1843 abgeschlossen, der Renovierte Kataster wurde 1859 abgeschlossen.
Der eine Typ verwendet den Namen Pönning. Dieses Katasterblatt wurde später laufend ergänzt, Gebäude, bzw. Anwesen werden ausradiert oder hinzugefügt. Dies gilt von dem vermutlich ältesten Katasterblatt von 1804 / 1808, das bis 1824 unverändert ist, über das Katasterblatt von angeblich 1827 / 1843, dem Katasterblatt von 1900 und dem Katasterblatt von 1937.
Der andere Typ verwendet die Schreibweise Pöning mit dem Dehnungsstrich auf dem n. Dieses Blatt soll angeblich von 1850 sein. Hierzu gibt es kein Nachfolgekatasterblatt.
Das letzte Katasterblatt ist von 2005, es ist maschinell erstellt.
Unterschiede in der Darstellung:
Das Katasterblatt von 1804 / 1808 zeigt den ältesten Bestand der Häuser und Anwesen. Die Wohngebäude sind durchwegs in Schwarz eingezeichnet. Die Allmendewiesen sind bereits aufgeteilt, die Felder aber nicht nummeriert. Die Hausnummern wurden aus dem Kataster von 1827 / 1843 übernommen. und nachträglich eingefügt, da dieses Blatt keine Hausnummern enthielt. Ein vollständiges Katasterblatt dieser Zeit existiert nicht. Ein Verzeichnis der Anwesen aus dem Staatsarchiv Landshut mit den Angaben des Häuser- und Rustikal-Steuer-Kataster des Steuer-Distrikts Pönning von 1808 enthält andere Hausnummern. Ein namentliches Verzeichnis sämtlicher Gemeindemitglieder und deren Hoffuß vom 3. März 1803, ebenfalls aus dem Staatsarchiv Landshut, nennt nochmals andere Hausnummern. (Der Weg nach Straubing führte nicht über Oberharthausen, aber auch nicht über Feldkirchen.)
Das Katasterblatt von angeblich 1850 mit der Schreibweise Pöňing zeichnet die Wohngebäude dunkler ein. Das Haus Nummer 8 rechts der Oberharthausener Straße ist nicht mehr bewohnt (nicht mehr dunkel gezeichnet). Es ist keine Kopie des Katasterblattes von 1804, die Darstellung zeigt aber den Bestand von 1804 / 1808. Es wurde durch die Zuweisung der Allmendewiesen an die einzelnen Höfe ergänzt, aber offensichtlich später nicht weiterverwendet. Der Hartgraben ist in Blau eingezeichnet, ein zweiter Bach führt am Friedhof vorbei, wo sie sich vereinen, ist nicht erkennbar. Weitere Veränderungen sind nicht erkennbar.
Das Katasterblatt von 1827 / 1843 lässt eine Reihe von Veränderungen erkenne:
Bei Hs Nr 1 wurde ein Gebäude errichtet, das später als Wohnhaus (1830) ausgewiesen ist. Die Gebäude von Hs Nr 2 wurden verlegt, Neubau 1850. Hs Nr 2 1/2 wurde an den Parkweg verlegt. Die Gebäude von Hs Nr 3 wurden ergänzt. Das Gebäude von Hs Nr 4 wurde erweitert. Ebenso das Gebäude von Hs Nr 5. Hs Nr 6 wurde komplett verlegt auf das Gelände der bisherigen Hs Nr 8 rechts der Oberharthausener Straße. Das alte Gebäude der Hs Nr 8 ist noch eingezeichnet, aber nicht mehr als Wohnhaus. Hs Nr 7 wurde ebenfalls an einen völlig anderen Platz verlegt, die Gebäude wesentlich größer an der Oberharthausener Straße errichtet. Die Gebäude der alten Hs Nr 8, links der Oberharthausener Straße, wurden abgerissen und als Hs Nr 8 und Hs Nr 8 1/2 neu errichtet. Die Hs Nr 10 wurde von der Guntinger Straße zur Feldkirchener Straße verlegt und wesentlich größer errichtet. Die Hs Nr 10 1/3 an der Feldkirchener Straße wird neu erichtet. Die Höfe Hs Nr 11 und 12 wurden erweitert.
Bei Hs Nr 15 ist nicht erkennbar, ob sich eine Veränderung ergeben hat. Es ist aber bereits die Hs Nr 15 (später 10 1/3) an der Feldkirchener Straße eingezeichnet, worauf Hs Nr 15 verlegt wurde. Neu ist ebenfalls Hs Nr 10 1/2. Die Gebäude der Hs Nr 17, 18 und 23 wurden erweitert. Die Hs Nr 24 bis 29 sind unverändert. Die Allmendewiesen sind aufgeteilt und zum Teil nummeriert. Die Hausnummern sind unverändert ersetzt worden.
Wann der Weg nach Feldkirchen von der Antenringer an die Feldkirchener Straße verlegt wurde und der Weg nach Straubing an die Oberharthausener Straße ist nicht feststellbar.
Das Katasterblatt von 1900 zeigt, dass die Gebäude von Hs Nr 1, 2, 3 erweitert wurden. Das Gebäude von Hs Nr 5 wurde verändert, die Gebäude der Hs Nr 6, 7, 8, 8 1/2 und 9 (Neubau 1880) erweitert. Die Anwesen Hs Nr 7 1/2, 8 3/ 4 und 8 1/3 an der Oberharthausener Straße sind neu Das Anwesen 9 1/2 an der Oberharthausener Straße wurde neu errichtet. Hs Nr 10 1/4 an der Feldkirchener Straße wird ebenfalls neu errichtet. Die Hs Nr 10 1/3, im Katasterblatt von 1827 noch als Nr 15 an der Feldkirchener Straße, wird ausgebaut. Hs Nr 11 1/2 wird an der Stelle der ehemaligen Hs Nr 10 an der Guntinger Straße neu errichtet. Die Hs Nr 15 wird verändert zur Kegelbahn und zum Kühlkeller. Hs Nr 17 zeigt einen Wohnhausbau um 1850. Die Gebäude der Hs Nr 18 werden verändert. Hs Nr 21zeigt einen Wohnhausbau um 1850. Zum Haus Nr 22 gibt es bis 1937 zwei Zufahrten, eine führt um die Kirche herum. Hs Nr 29 wird an die Antenringer Straße verlegt, Hs Nr 29 1/2 wird an der Oberharthausener Straße (nahe beim Feuerwehrhaus) neu errichtet. Das Anwesen Hs Nr 25 und die Wohngebäude von Hs Nr 27 werden 1867 und 1854 abgerissen.
Das Katasterblatt von 1937 zeigt den Hartgraben noch in der Mitte der Wiesen, er ist also noch nicht an die Kirchhofmauer umgelegt, der Dorfteich existiert noch nicht. Das Original ist farbig, es ist durch rote Striche ungültig gemacht. Das Katasterblatt trägt dicke Übermalungen in rot, grün, braun und blau. Die Hausnummern sind schwer auszumachen, sie unterscheiden sich von den vorhergehenden.
Kartenausschnitt von Pönning um 1900 mit den Gemeindegrenzen, die bis zur Eingemeindung nach Geiselhöring galten:
Das Katasterblatt von 2005 mit den neuen Hausnummern in den 6 Pönninger Straßen.
19.01.2014