Pönning, ein Gäubodendorf
Pönning liegt im Grenzgebiet des fruchtbaren Straubinger Gäubodens. Der Boden besteht aus äußerst fruchtbarem Löss, der nicht angeschwemmt, sondern angeweht wurde. Er setzt sich zusammen aus Feinsand und Tonen und verlangt deshalb eine dauerhafte Auflockerung des Bodens und eine ausreichende Düngung mit Humus. Unter der Lössschicht befindet sich eine mehrere Meter dicke Kiesschicht, die von Adern aus schwarz-, rot- und gelbgefärbten Gesteinen durchzogen ist. Dazwischen befinden sich noch dunkle Humusschichten und grüne Lehmschichten. Seit eine Drainage eingebaut ist, bringen die Felder auch in nassen Sommern gute Erträge. Im Gegensatz zur Straubinger Ebene wird hier die Landschaft schon hügelig. Die Wälder reichten in der Nachkriegszeit bis fast an das Dorf. Pönning ist 11 km von Straubing entfernt und über gut ausgebaute Straßen über Alburg, Kay und Oberharthausen oder über Alburg, Feldkirchen, Au und Kleinpönning zu erreichen. Ortsverbindungen schaffen den Anschluss über Gunting (1 km westlich), Oberholzen und Hirschling oder Perkam zur Straße Straubing-Geiselhöring (SR 23), über Oberharthausen zur Straße Straubing-Geiselhöring, über Oberharthausen und Perkam ebenfalls zur Straße Straubing-Geiselhöring, eine weitere über Metting (2,5 km südlich, SR 18)) zur Straße nach Leiblfing-Geiselhöring und über Antenring und Neufang nach Gundhöring (SR 23). Pönning wurde mit seinen Ortsteilen nach der Gemeindereform 1978 der Stadt Geiselhöring eingegliedert.
Im Jahre 2012 hat Pönning das 1125. Jahr seit der ersten urkundlichen Erwähnung gefeiert. Gleichzeitig wurde in diesem Jahr das 250. jährige Bestehen der neuen Kirche gefeiert.
Pönning wird 887 im Verzeichnis des Regenburger Klosters St. Emmeram erstmals genannt, die Kirche St. Martin wurde nach dem Neubau 1762 eihgeweiht.
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Pönning heute
Aus einem früher rein landwirtschaftlich geprägten Ort wurde ein Ort mit Industrie und Handwerk, die neben den meist bäuerlichen Großbetrieben einem Teil der Bevölkerung Arbeit bieten. Die Druckerei Danhauser, der Kraftfahrzeug- und Landmaschinenreparaturbetrieb Pärr, der Heizungs-, Solar-, Sanitär- und Elektrotechnikbetrieb Schmidbauer und der mittelständische Großbetrieb Hatec der Hallergruppe sind die wesentlichen Arbeitgeber des Ortes. Viele Arbeitnehmer pendeln nach auswärts. Die Anzahl der bewirtschafteten Höfe hat erheblich abgenommen. Ihre Felder sind an Großbetriebe verpachtet. Die große Zahl der neu erbauten Häuser von Pönningern und Neubürgern scheint dafür zu sprechen, dass es sich in Pönning gut wohnen lässt. Pönning hat über eine Busverbindung Anschluss nach Geiselhöring und Straubing, aber ohne private Verkehrsmittel ist man von der Stadt Straubing und dem Ortskern der Stadt Geiselhöring ziemlich abgeschnitten. Die Bahnlinie Neufahrn - Straubing kann man an der Zusteigestelle Perkam erreichen (4 km). Der Bahnhof Radldorf liegt an der Strecke Straubing - Neufahrn und Passau - Regensburg. Pönning ist seit 1950 eine Expositur, seit 1970 ist die Stelle aus Priestermangel nicht mehr besetzt. Der Pfarrdienst wird von der Pfarrei Perkam versorgt. Pönning gehört zum Pfarrverband Feldkirchen-Perkam-Pönning.
Pönning im Jahre 2005 Luftbild vergrößern
Pönning Dorf von der Mettinger Straße her gesehen, Luftbild vergrößern
Die Kinder Pönnings gehen in die Grundschule Perkam, in die Mittelschule (Grundschule und Hauptschule mit möglichem Realschulabschluß) in Geiselhöring, in die Realschule und in die Gymnasien in Straubing. Dort ist auch die Berufsschule. Freizeitmöglichkeiten bieten das Jugendheim und der Versammlungsraum im ehemaligen Schulhaus, die von allen Pönninger Vereinen genutzt werden. Die Pönninger Vereine bestehen aus dem Eistockverein, den Landfrauen im Bayerischen Bauernverband, der Freiwillige Feuerwehr Pönning, der Krieger- und Soldaten-Kameradschaft Pönning-Metting-Oberharthausen und der Katholischen Landjugendbewegung. Es gibt einen Sportplatz und Eisstockbahnen auf dem Giegelberg.
Sehenswert ist die Rokokokirche St. Martin aus dem Jahre 1762, die vor kurzen vollständig renoviert wurde. Sie steht an der Stelle einer Vorgängerkirche. Sie ist dem heiligen Martin geweiht. Sie hat drei schöne Altäre, ein sehenswertes Deckengemälde mit den Szenen aus dem Leben des hl. Martin im Langhaus, ein Deckengemälde mit der Glorie / der Aufnahme des hl. Martin in den Himmel im Altarraum, umgeben von Szenen aus seinem Leben. Meisterwerke ihrer Zeit sind das Triumphkreuz an der rechten Seitenwand von Matthias Obermayer und die Rochusfigur am linken Seitenaltar von Anton Keller. Die beiden Halbfiguren auf dem rechten Seitenaltar sind von Simon Hofer. Sie wurden aus der Vorgängerkirche übernommen. Der sehenswerte Auferstehungschristus von Anton Keller steht nur in der nachösterlichen Zeit auf dem Tabernakel des Hauptaltares.
St. Martin zu Pönning
In Antenring steht die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Antenring. Sie wurde 1752 eingeweiht. Wann die vermutlich hölzerne Vorgängerkirche gebaut wurde, ist nicht bekannt. Es gibt eine interessante Legende über die Entstehung Antenrings: angeblich wurde in Antenring unter der Anleitung des Paulusschülers Bischof Lucius vom römischen Offizier Acilius ein Marienheiligtum erbaut. Als die Römersiedlung untergegangen war und die Gegend unsicher wurde, haben 1177 Engeln die Kapelle mit dem Gnadenbild über die Donau nach Sossau überführt. Die heutige Kirche ist nicht groß, hat aber 3 Altäre. Das Gnadenbild, eine hölzerne Nachbildung des Sossauer Gnadenbildes, um 1600 entstanden, wurde 1702 vom Einsiedler Michael Haneß von Straubing nach Antenring gebracht. Sehenswert ist neben dem „gegeißelten Christus“ von Simon Hofer im linken Nebenaltar auch die große Zahl der Votivtafeln, die zum Teil um 1700 entstanden sind und von der Vorgangerkirche übernommen wurden.
Wallfahrtskirche in AntenringTopographische Karte von Pönning und Umgebung um 1900 mit den Feldbezeichnungen und Höhenangaben, die Strassenführung ist zum Teil veraltet; Maßstab 1:25000
Stand: 08.08.2016