250. Weihetag der Pönninger Kirche St. Martin
Am 1. Juli 2012 feierte Pönning den 250. Weihetag seiner Rokoko-Kirche St. Martin.
Ein voller Erfolg für Pönning!
Man muss anerkennen, dass die Pönninger feiern können!
Die Kirchenverwaltung und die Landfrauen mit ihren Helfern hatten den Festzug mit fast 30 Gruppen, den Gottesdienst, die Kirchenführung und das gemütliche Beisammensein in der Maschinenhalle der Familie Krempl gut vorbereitet und durchgeführt.
Wie sehr die Feier auch von Auswärtigen geschätzt war, konnte man an der Anzahl der ausgegebenen Mittagessen (ca. 350) ersehen. Dann standen noch über 50 selbstgebackene, leckere, Torten und Kuchen zur Verfügung. Insgesamt eine gelungene Feier.
Wann wurde die erste Kirche gebaut?
Die Kirche von 1762 war nicht die erste Kirche in Pönning. Im Kirchenmatrikel aus dem Jahre 1508 wird die St. Martinskirche in Pönning als Filiale der Pfarrei Perkam genannt, auch der Friedhof wird genannt. Die Filialkirche besteht also schon mindestens 500 Jahre. Der Pfarrer von Perkam erhält den Zehnten und hat einen Hof in Gunting und Pönning. 1438 hat Perkam bereits einen Hilfspriester, das spricht dafür, dass Perkam bereits eine Filiale hatte, Fraunhofen (und Hirschling, eigentlich Pfarrei Geiselhöring) gehörten zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Perkam. Es könnte also schon wesentlich früher eine Kirche in Pönning gegeben haben.
Wie sah die wirtschaftliche Lage im 18. Jahrhundert in Pönning aus?
Die Hofmarken Gunting und Pönning gehörten der Stadt Straubing. Die Bauern in Pönning waren nicht Besitzer ihrer Höfe, sondern Pächter mit verschiedenen Besitzrechten. Acht Höfe gehörten der Stadt Straubing, zwei dem Deutschordenshaus in Regensburg, zwei dem Kloster St. Klara in Regensburg, einer dem Katharinnenspital in Regensburg, ein Hof dem Stiftskapitel in Straubing, ein Hof der Gemeinde Pönning, ein Hof dem Gotteshaus Pönning, ein Hof der Pfarrei Perkam, ein Hof dem Gotteshaus Haindling. Zum Landgericht gehörten zwei Höfe, ein kleiner Hof war selbsteigen. Die Gebäude waren in Holzbauweise errichtet und hatten zumeist Schindeldächer, erst im 19. Jahrhundert wurde die Festbauweise mit Ziegeldächern aus Brandschutzgründen gefördert. In Pönning bestand im Jahre 1824 deshalb auch eine Ziegelei.
1697 schreibt die Gemeinde an den Rat der Stadt Straubing und weist darauf hin, dass sich die Leute vermehrt haben, die Hof- und Brandstätten wieder aufgebaut und bemaiert sind, alle dazugehörigen Felder bebaut werden und sich in den beiden Hofmarken Gunting und Pönning an die 100 Menschen und 20 Kommunikanten befinden und sie die Kirche darum größer bauen und erweitern lassen wollen. Zugleich fordern sie einen eigenen Priester und Seelsorger,weil sie sich seelsorgerisch nicht entsprechend versorgt sahen. Es ist nicht bekannt wie die Hofmarksherrschaft und der Bischof von Regensburg reagiert haben und ob die Mängel abgestellt wurden. Aber 1762 bekam Pönning eine neue Kirche.
Was das finanziell für den Ort bedeutete kann man nur schätzen. Die Kirche hatte einige hunderte Gulden angespart, eine große Schenkung (ein Legat) kam vom Mitglied des äußeren Straubinger Rates Sebastian Gschwöller. 300 Gulden Vorschuß kamen aus dem Vermögen der St. Veitskirche in Straubing und vermutlich einiges von reichen Straubinger Bürgern. Der größte Teil aber dürfte von den Pönningern selber gestammt haben, was aus den Bauakten und der langen Zeit der Abbezahlung der Schulden deutlich wird. Nicht bekannt ist, wann mit dem eigentlichen Neubau begonnen wurde. Mit der Einweihung war die Innenausstattung noch lange nicht vollständig, dies zog sich hin bis ungefähr 1800, dann begannen schon die Reparaturarbeiten.
Die Expositur
Die erste Expositur in Pönning wurde 1823 eingerichtet, bestand aber nur bis 1825, unter anderem wegen der nicht gesicherten Finanzlage. Die finanzielle Basis für Pönning und Perkam war zu klein. Deshalb wurde 1951 die Basis der Expositur durch das Einbeziehen der Kirchengemeinde Oberharthausen erweitert. Oberharthausen wurde aus der Pfarrei Atting ausgepfarrt. Zur Expositur Pönning gehören Pönning, Antenring, Gunting, Kleinpönning, Oberholzen, Reisberg, Oberharthausen und Grollhof. Die Expositur besteht im neuen Pfarrverbund Feldkirchen-Perkam-Pönning weiter. Der Seelsorgedienst wird vom Pfarrer in Perkam ausgeführt.
Im Straubinger Tagblatt vom 29. Juni 2012 wurde dieses Ereignis wie folgt angekündigt:
Das Straubinger Taglatt vom 4. Juli 2012 berichtet über dieses Ereignis:
Im Vordergrund des letzten Bildes Frau Reinhilde Haller vor dem Veit-Höser-Ensemble.
em>Weitere Bilder, aufgenommen von Helga Haller:
Standkonzert der Stadtkapelle Geiselhöring
Beginn des Festzuges - Foto T. Schötz
Festzug - Landjugend
Foto T. Schötz
Pönninger Feuerwehr
Eine der über 30 Gruppen des Festzugs
Ein weitere Gruppe
Festzug mit den Ministrantinnen, Priestern und Ehrengästen
Bei der Andacht mit dem Veit-Höser-Ensemble
Der geschmückte Altarraum
Der Altarraum im Festschmuck
Der geschmückte linke Seitenaltar
Fahnenspalier am Kircheneingang - Foto T. Schötz
Begrüßung der Priester - Foto T. Schötz
Beim Festgottesdienst - Foto T. Schötz
Ehrengäste - Kirchenschiff links - Foto T. Schötz 1. Reihe Bürgermeister Krempl, Bürgermeister Ammer mit Frau, Landrat Reisinger mit Frau
Die Ehrengäste - rechtes Kirchenschiff - Foto T. Schötz
Blick in den Festsaal - Landjugend - Foto T. Schötz
Begrüßung durch die Perkamer Pfarrgemeinderatsvorsitzende - Foto T. Schötz
Festrede des Geiselhöringer Bürgermeisters Krempl - Foto T. chötz
Das Kafeebüffett der Landfrauen - Foto T. Schötz
Blick auf das Tortenbüffett - Torten mit Kirchenbildern - Foto T. Schötz
Alle nicht namentlich gekennzeichneten Fotos stammen von H. Haller.
Wer weitere Bilder sehen will, sei verwiesen auf „www.dorfgemeinschaft-oberharthausen.de“ - unter News - „Große Feierlichkeiten zum 250. Weihetag der Kirche in Pönning“