Am 25./26. August 2012 feierte Pönning ein Mittelalterfest anläßlich des 1125-jährigen Jubiläums des Ortes „Benninga“.
Geschichtliches über Pönning
- Bereits in der Jungsteinzeit längerfristig besiedeltes Gebiet rund um Pönning, Hügelgräber und zahlreiche Funde von Steinwerkzeugen und Tonscherben
in der Nähe legen dies nahe.
- Gründung von Siedlungen bei der Landnahme der Bajuwaren, ab ca. 550, Name leitet sich vermutlich ab von Benno/Peno, einem Adligen, der diesen Ort gegründet hat.
- Pönning ist ein echter -ing-Ort, d.h. er stammt aus der Zeit der Besiedlung durch die Bajuwaren.
- Erste schriftliche Bezeugung in einem Dokument des Klosters St. Emmeram in Regensburg aus dem Jahre 887, sicher älter, wie alt, aber nicht belegbar. Das Kloster
hatte diesen, aber auch noch anderen Besitz in Pönning. Wie es zu diesem Besitz gekommen war, ist nicht feststellbar.
- Einige Höfe lassen sich bis 1390 zurückverfolgen, die Mehrzahl bis 1537.
- Hofmark Pönning (nachzuweisen ab ca. 1400). Seit 1537 Zugehörigkeit der Hofmark zur Zeche/Spital Straubing, später zur Stadt Straubing.
- 1530 Brandkatastrophe, bei der mehrere Höfe abbrannten.
- Die Kirche St. Martin in Pönning wird im Kirchenmatrikel der Diözese Regensburg von 1508 erstmals erwähnt, Neubau der Kirche St. Martin im
Jahre 1762 eingeweiht.
- 1811 wurde Pönning eine eigene Gemeinde. Pönning hat seit mindestens 1802 ein Schulhaus
- Seit 1978 Eingemeindung nach Geiselhöring.
1139 bestätigt Papst Innozenz II. einen Besitz des Benediktinerklosters Mallersdorf in Pönning. Die Klöster Obermünster und Oberaltaich hatten ebenso wie
das Nonnenkloster (Nieder-)Viehbach (1305) Besitz in Pönning. Der bayerische Herzog Ludwig der Kehlheimer erbt 1204 einen Hof in Pönning von seiner
Gattin Ludmilla, Gräfin von Bogen. Um 1370 hatte das Deutschordenshaus in Regensburg 2 Höfe in Pönning.
Um 1400 gab es einen eigenen Richter in Pönning. Pönning war also eine Hofmark. Genannt wird 1395 der Richter Ritter Chunrad der Tewfel, später Ulrich
der Teufel als Herr und Richter in Penningen, 1401 Hanns der Hainspekch als Richter, 1409 wieder Ulrich der Teufel zu Pühl als Herr und Richter. 1446 verkauft
Peter Teufel zum Pühel Sitz, Hofmark, Vogtei und Gericht zu Pönning .... samt dem Sedelhof ...die Taferne, Badstübe, Wiesgült, Gerichtspfenning, Hühner,
Scharwerk, Holzfahrt, Hofstätten, wie das alles von seinem Vater Ulrich Teufel Selig an ihn gekommen ist, dem Peter Regner, Mautner zu Straubing als freies Eigen.
1752 gab es neben den Bauern und Landwirten einen Bader, einen Schmied, einen Schneider, einen Weber und einen Wirt in Pönning.
Die erste, bisher gefundene, urkundliche Bezeugung des Ortes Pönning taucht 883/887 zum ersten Mal „in loco Benninga“ auf:
Von „nobilis Svvidger“ erwirbt St. Emmeram „terre arabilis iugera XLV et pratorum carradas III et frutices ad stirpandas iugera XL iuxta locum Puopinga“ für „terre arabilis iugera XLV et pratorum carradas III et ad evellendas frutices iugera III in loco Benninga“ 28.
Auf Deutsch: Unter Bischof Ambricho gibt der Edle Swidger an St. Emmeram neben einem Ort, der Puopinga (Nieder-Piebing) heißt, 45 Joch Ackerland, für 3 Fuhren Heu Wiesen und 40 Joch Buschwald zum Roden (frutices ad stirpanda) und erhält ebensoviel Ackerland und Wiese, jedoch nur 3 Joch Rodungswald (ad evellandas frutices) in einem Ort, der Benninga (Pönning) heißt.
Zeugen sind: Vuicram, Ögo, Engilhelm, Cozpreht, Giso, Gerhol, Deodolt und Machelm.
(Freundorfer, a. a. O., S. 9, und Willibald Schmidt, Namen der Heimat, S. 129, die sich auf J. Widemann, Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram, Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, NF VIII, Nr. 107, S. 94 stützen).
Das Kloster St. Emmeram in Regensburg hatte also zu dieser Zeit bereits mehrfachen Grundbesitz in Pönning. Wer den Grundbesitz angelegt und dem Kloster vermacht hat, bleibt offen.
Normalerweise konnte dies nur ein Adeliger tun.28
in loco bedeutet: in einem grundherrschaftlich organisierten Ort, der nach G. Diepolder (a.a.O., S. 397) mehrere Curtes umfassen kann.
(Curtis = Amtshof, Königshof)
Die Pönninger Dorfgemeinschaft hat sich aufgrund der geschichtlichen Faktenlage für eine Jubiläumsfeier mit mittelalterlichem Flair entschieden:
Das Fest dauert 2 Tage und beteiligt alle Pönninger Vereine unter der Federführung der Freiwilligen Feuerwehr. Auf dem Giegelberg wird ein Lager aufgeschlagen. Neben professionellen Gruppen werden die Bewohner Pönnings und die der Nachbarorte Feldkirchen, Metting und Oberharthausen ihre Hütten und Zelte aufbauen, die sie selbst gebaut haben, und das Lagerleben gestalten. Auch die Gewänder wurden zum größten Teil selbst gefertigt.
Die Pönninger Dorfgemeinschaft hat sich entschieden, am Historischen Festzug der Stadt Straubing anläßlich des Volksfestes am Sonntag, dem 19. August, ab 14.00 Uhr teilzunehmen.
Der Werbeflyer der Dorfgemeinschaft Pönning angefertigt von Tatjana Schötz:
Programm
Samstag 25.08.2012, Beginn 14:00 Uhr
14:00 bis 22:00 - Markttreiben
14:00 bis 24:00 - Lagerleben
Nachmittag
14:00 bis 18:00 - Umfangreiches Kinderprogramm
15:00 bis 18:00 - Wahrsagerey
14:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Malus Ludus
15:00 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
16:00 Uhr - orientalischer Tanz mit Aysha
16:30 Uhr - Teeren & Federn
17:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Malus Ludus
18:00 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
Abend
19:30 Uhr - Schwerttanz mit Aysha
20:30 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
21:00 Uhr - Feuerspucker
21:30 Uhr - Lichtertanz Aysha
22:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Malus Ludus
Sonntag 26.08.2012 Beginn 11:00 Uhr
11:00 bis 18:00 - Markttreiben
11:00 bis 19:00 - Lagerleben
Mittag
11:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Amrun
11:30 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
12:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Amrun
13:00 Uhr - Einzug
13:30 Uhr - Ansprache des Bollemoschters zue Giselhari
Nachmittag
14:00 bis 18:00 - Umfangreiches Kinderprogramm
15:00 bis 18:00 - Wahrsagerey
14:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Amrun
14:30 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
15:00 Uhr - Turney der Dörfer
15:30 Uhr - Preisverleihung / Teeren & Federn
16:00 Uhr - Mittelalterliche Musik mit Amrun
17:00 Uhr - Narretey mit Medicus El Corbo
18:00 Uhr- Mittelalterliche Musik mit Amrun
Das Straubinger Tagblatt vom 25. Juli 2012 berichtet über die Vorbereitungen:
Frau Elisabeth Ammer berichtet im Straubinger Tagblatt vom 22. August 2012 über den Fortgang der Vorbereitungen:
Und am 24. August 2012 erneut:
Am 25 und 26.August feierte Pönning das 1125-jährige Bestehen auf dem Giegelberg als Mittelalterfest.
Um genau zu sein, Pönning ist älter, aber hier handelt es sich um die erste schriftliche Erwähnung von Benninga.
Der Festplatz auf dem Berg bildete die Kulisse für das abwechslungsreiche und unterhaltsame Fest. Das Lagerleben in den selbstgezimmerten Hütten und Zelten war der Rahmen für die vielen Aktivitäten wie mittelalterliche Musik, Kinderprogramm, Wahrsagerei, Orientalischer Tanz, Schwert- und Lichtertanz Festzug, Turnier der drei teilnehmenden Dörfer Pönning, Oberharthausen und Metting, Auftritt eines Medicus usw. Das Wetter paßte, wenn es auch am Samstagabend leicht regnete und ein Gewitter einsetzte. Der Andrang der Besucher war groß und alle hatten ihren Spaß.
Die Vorbereitungen für das Fest waren anstrengend, mußte der Giegelberg doch für das Lagerleben gerüstet werden und es mußten das Programm erarbeitet und die Kostüme geschneidert, die Verkaufstände vorbereitet, usw. werden. Man bat auch die Oberharthausener und Mettinger an dem
Fest teilzunehmen, was sie auch taten und im Blick auf die Harthusener auch originell mit ihrer Kapelle (ein Dreschwagenschuppen), den Geistlichen und dem Gefolge. Herr Pfarrer Schmaißer, als echter Geistlicher, hielt einen Vortrag über Orts- und Kirchengeschichte von Pönning und Umgebung.
Nach dem Festzug am Sonntag Nachmittag begrüßte der Herold Ortsprecher Pärr und der Bürgermeister Krempl alle Anwesenden und das Sonntagsprogramm wurde weitergeführt, dazu gehörte auch das Turnier der drei Dörfer.
Die Verlierer des Turniers wurden vom Scharfrichter geteert und gefedert. Am Abend endete das Fest und es begann das große Aufräumen, das sicherlich einige Tage dauerte.
Insgesamt ein voller Erfolg, der allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird.