Die Wallfahrtskirche Antenring
Wallfahrtskirche Antenring
Die Wallfahrtskirche
„Unserer lieben Frau zu Antenring“
Die Wallfahrtskirche Antenring, geweiht „Unserer Lieben Frau zu Antenring“, ist eine der beiden Pönninger Kirchen und befindet sich ca. 2 km außerhalb an der Straße nach Gundhöring.
Das Kirchlein ist baulich relativ schlicht gehalten, hat aber drei prächtige barocke Altäre, die aus der Erbauungszeit stammen und einen einheitlichen Eindruck bieten. Das Gnadenbild stammt aus der Zeit um 1600. Interessant ist der große Bestand an Votivbildern, von denen die ältesten um 1700 entstanden sind.
Wann die erste Wallfahrtskirche Antenring erbaut wurde, ist unbekannt. Es muss jedoch vor dem Neubau des Jahres 1757 bereits eine vermutlich hölzerne Vorläuferkirche gegeben haben, da der Einsiedler Michael Haneß das Gnadenbild im Hochaltar, ein Werk aus der Zeit um 1600, 1702 von Straubing nach Antenring brachte und Votivbilder aus der Zeit um 1700 vorhanden sind. 1723 wird die Antenringer Kapelle erstmals in der Beschreibung des Bistums Regensburg erwähnt. Es sind weder der / die Geldgeber noch der Baumeister für den Neubau bekannt.
Woher der Name Antenring stammt, ist schwierig zu belegen. Es gab nie eine eigene Flur, also auch keinen Gründer, von dem dieser Name stammen könnte. Er scheint sich auf eine Quelle, einen Brunnen zu beziehen. Die Quelle befand sich nahe bei der Eingangstür der Kirche.
Geschichte der Wallfahrtskirche
„Südwestlich von Straubing, nahe der Ortschaft Pönning, liegt neben einem bäuerlichen Anwesen die Wallfahrtskirche Antenring. Der tatsächliche Ursprung der Wallfahrt liegt im Dunkeln. Er steht aber mit einem Brunnen in Verbindung. Die heutige Wallfahrtskirche (barocke Ausstattung) wurde 1757 geweiht.
Die Sage von Antenring:
In alter Zeit hatten fromme Christen bei dem Ort Antenring eine Kirche zu Ehren der lieben Gottesmutter gebaut und es war dahin viel Zulauf. Damals aber führten die Wege noch durch finstere Wälder. Darin hielten sich Räuber versteckt, die über die Kirch(enwall) Fahrer herfielen und sie ausraubten. Als nun die geplagten Leute ihre Not der Gottesmutter klagten, und die Kirche immer stiller und einsamer wurde, kam eine große Engelschar vom Himmel herab. Sie rückten die Kirche von den Grundmauern und hoben sie auf, um sie zu einem sicheren Ort ans andere Donauufer zu tragen. Doch das Bauwerk war schwer und deshalb mussten die Engel unterwegs dreimal absetzen; das erste Mal auf einer Wiese bei Alburg, die seither das "Frauenfleckl" genannt wird, das zweite Mal bei dem Ort Frauenbrünnl, wo seither der Quellbrunnen fließt; und endlich, als es schon finster wurde, setzten sie die Kirche an der Donau auf der Schiffsbreite ab. Da kam ganz wunderbar ein großes Schiff gefahren. Darauf führten die Engel die Kirche ans andere Ufer und stellten sie beim Ort Sossau ab. Keines Menschen Auge hatte es gesehen, kein Ohr etwas gehört. Aber als der neue Tag anbrach, fing das Frühglöcklein der Kirche von selber an zu läuten und rief die Leute zusammen. Wie im Kloster Windberg aufgeschrieben ist, geschah die Überführung der Sossauer Kirche im Jahre 1177. Es ist da auch vermerkt, dass die Kirche ganz ohne Grundmauern ist.“1
Die Legenden von Antenring mit dem Hinweis auf die Erbauung durch die Römer sind nirgends belegbar. Ähnlich verhält es sich mit der Überführung der ursprünglichen spätgotischen Wallfahrtskirche in Antenring nach Sossau gemäß der Lorettolegende, der Übertragung des hl. Hauses aus Nazareth im Jahre 1295 über Fiume nach Loretto, Süditalien mit den drei Stationen.
Die Ansiedlung Antenring soll angeblich älter sein als die beiden Nachbarorte Pönning und Gunting. Antenring soll eine römische Befestigungsanlage gewesen sein, die später, nach der Christianisierung, eine Kirche wurde.
Der Windberger Mönch Christophorus Halwax versucht mit den Kenntnissen der 17. Jahrhunderts in späthumanistischer Tradition anhand eines obskuren Einzelschicksals die römische Vergangenheit Straubings lebendig zu machen: dies geschieht durch die fälschliche Deutung des Namens Azlburg. Azlburg ist ein Kompositum aus einem Personennamen (Azzo / Azzilo) und der Bezeichnung Burg. Man versuchte nun Reste eines römischen Namens zu finden und kam auf Acilia. Als Gründer bot sich nun der römische Märtyrer gleichen Namens, Acilius Glabrio, an. Halwax schreibt in der Legende des Man(l)ius Acilius Glabrio aus dem Jahre 1680:
„Glabrio war im Jahre 91 Konsul neben Trajan und wurde von Kaiser Domitian 95 n. Chr. zum Tode verurteilt. Nach der Sage verließ Glabrio Italien, um sich in der Nähe von Straubing niederzulassen. Hier erbaute er die nach ihm benannte Azlburg. Glabrio gilt auch als Erbauer der Marienkapelle in Antenring (Acilianische Kapelle), die selbst die Ungarneinfälle überstanden haben will. Die Kapelle wurde nach Windberger Überlieferungen 1177 von Engeln nach Alburg (Frauenbründl) gebracht, um nach kurzer Station in Sossau ihren letzten Standort zu finden.“2 Sossau gehörte bis zur Säkuarisation zum Kloster Windberg.
Eine spätere, etwas nüchternere Fassung stammt von Joseph. F. Burger aus dem Jahre 1855: ,,Morlius Acilius Glabrio im Jahre 93 Consul zu Rom, wurde vom Kaiser Domitianus, weil er die christliche Religion annahm, zum Kampfe auf Leben und Tod mit wilden Thieren im Amphitheater gezwungen.
Acilius hatte das Glück und erlegte unverletzt einen gewaltigen Löwen, wurde aber verbannt und begab sich nach Augusta hierher. Er erbaute an der Alat das Schloß, welches später nach ihm Azlburg genannt wurde, und erweiterte die Stadt bis zu einer Größe, welche in der Länge alles Feld zwischen Azlburg und Alburg einschloss, ja sich weiter hinaus bis nach Antenring südwestlich erstreckte. Ueberdieß schreibt man demselben auch die Erbauung einer Kapelle zu Antenring zu, welche auf diese Art die älteste des Landes sein würde. Daher soll auch die Stadt Augusta neben Acilia, und die Kapelle, wegen des Bildes des Acilius, die Acilianische genannt worden sein.“3
Dies soll geschehen sein in der Zeit, als Bischof Linius, ein Paulusschüler, als Missionar in unserer Gegend wirkte. Er habe den römischen Offizier Acilius veranlasst, bei Antenring ein Marienheiligtum zu bauen. Acilius wurde im Jahre 94 hingerichtet, weil er Christ geworden und die Erlaubnis zum Bau einer Kapelle gegeben hatte. Der Name der römischen Befestigung und Siedlung in Straubing war jedoch Sorviodurum, nicht Acilia.
Es gibt auch noch eine Legende über die Überführung der Marienkirche von Antenring nach Sossau, nämlich die Legende von Frauenbründl4:
„Bevor die spätgotische Marienkirche von Engeln von Frauenbründl (Gmd. Alburg) nach Sossau (Gmd. Hornsdorf) gebracht wurde, stand sie in Antenring (Gmd. Penning). Sie wurde von dort nach Frauenbründl, der zweiten Station der Sossauer Kirche gebracht, weil die „damahligen Innwohner“ von Penning nur „auß dem verworffenesten Pöfel bestanden“. In der „Himmlischen Rath-Stuben“ erging deshalb der Befehl, das Gotteshaus nach Frauenbründl zu überführen. Aber auch hier war für die Kirche keine dauernde Bleibe. In unterirdischen Gängen, die von der sagenhaften römischen Stadt Acilia übrig geblieben waren, hielt sich Mordgesindel auf, so dass die Kirche, endgültig, nach Sossau über die Donau von Engeln getragen wurde.
Heute befindet sich in Frauenbründl neben der heilkräftigen Quelle ein barocker Zentralhau des frühen 18. Jahrhunderts.“
„Besehreibung deß Orths / worauf die Kirchen anfänglich erbauet worden / in das gemein zum Frauen-Bründl genand.
Penning ist ein Dorff einer Meilweegs von der Stadt Straubing zwischen Untergang und Mittag / unter der Bottmässigkeit dieser Stadt gelegen: Mit der Pfarr aber nacher Perckamb gehörig: nicht weit von diesem Dorff ist ein gewisses Orth / welches insgemein von denen Umbliegenden unser Frauen Orth beym Brindl / oder auch bisweilen der Anttenring genennet wird. An diesem Orth ist der Boden so weit sumpff - und naßlendig so viel das Heilige Gotts-Haus zu Sossau diesen Platz bedecken möchte / nur alleinig / daß es sich wegen des Brindleins / so in der Mitten dieses Orths aufquellend abflüßt / am Ende sich etwas wenigs in die Länge ziehet. Rings herum ist die Erden vest und hart / ingleichen auch in Form eines halben Monds gestalteter Platz / allwo vor diesem der Altar gestanden ist. An diesem Orth werden zum öfteren sowohl Ziegel - als auch andere Steins-Trümmer ausgegraben / so eine nicht unergündte Anzeigung geben / dass vor Alters ein Gebäu allerdorten gestanden seye. So hat man auch absonderlich in Obacht genommen / daß dieses Orths Gelegenheit etwas Zwergs seitlich in die Rechte sich wendte / gleichwie auch die Kirche zu Sossau / wider der altenn Gotts-Häuser Gebrauch; nach zwerg zwischen Aufgang und Mittag gesetzt ist / gegen Mittag ist diesem Orth angelegen ein schönes Bircken / Tannen und Feuchten Waldlein / gegen Aufgang aber / oder was mehrers gegen Mitternacht die Stadt Straubing / uns ausser derselben Unser Lieben Frauen Kirchen zu Sossau. ...“
Die Legende der Überführung des Gotteshauses von Sossau beruht auf der Legende der Übertragung des Heiligen Hauses von Nazareth über Fiume nach Loretto (1295).
1 http://www.bistum-regensburg.de/borPage003835.asp2 Günther Kapfhammer, Straubinger Sagen und Legenden, in: Straubing, Festschrift aus Anlaß des 750 Gründungsjubiläums, hrsg. von Karl Bosl, 1968, S. 150f.
3 Joseph F. Burger, Über die Azlburg (Castra Acilia) bei Straubing, VHN 4, 1855, 1. Heft, 59-64, hier S. 61, abgedruckt in G. Kapfhammer, s.o., S. 153
4 Günther Kapfhammer, s.o., S. 167f.
Zur Baugeschichte der Kirche
Es sind weder der / die Geldgeber noch der Baumeister des Neubaues von 1757 bekannt. Von 1740 an sind die wichtigsten Rechnungen über den Bau im Pfarrarchiv Perkam / Diözesanarchiv Regensburg und im Bayerischen Staatsarchiv erhalten. So liegen die Rechnungen des Straubinger Schreinermeisters Lucas Raisinger für Kirchenstühle, des Straubinger Stadtzimmerermeisters Sebastian Haltemayer für eine neue Turmkuppel und für die Mauerarbeiten des Straubinger Maurermeisters Stephan Zehendmeier vor. Den neuen Choraltar lieferte der Straubinger Schreinermeister Lucas Raisinger, gefasst wurde er vom Straubinger Maler Sebastian Ziehrer. Der alte Altar kam nach Straubing. Der geschätzte Straubinger Bildhauer Simon Hofer schnitzte 1748 einen „Herrgott von der Wiesen“, der vom Maler Johann Gottlieb Castenauer gefasst wurde. Die Seitenaltäre wurden vom Schreinermeister Anton Abele aus Straubing angefertigt. Auch diese Altäre wurden von Sebastian Ziehrer gefasst. 1761 wurde vom Orgelbauer Leonhard Veichtmeyer aus Straubing die Pönninger Orgel von 1748 abgebaut und nach Antenring transferiert, gefasst ebenfalls von Sebastian Ziehrer, der auch das Bild der Anbetung der heiligen drei Könige im Auszug des linken Seitenaltars anfertigte. 1771 wurde die erste Glocke vom Straubinger Glockengießer Johann Florido geliefert. Sie blieb trotz aller Widerwärtigkeiten noch in der Kirche.
Seit ca. 1700 gab es Einsiedler in Antenring. 1702 brachte der Einsiedler Michael Haneß das Gnadenbild im Hochaltar, ein Werk aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts, von Straubing nach Antenring.
Seit 1853 durfte das Allerheiligste in Antenring aufbewahrt werden. Im selben Jahr wurde eine 2. Glocke eingesetzt. Sie wurde 1941 im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. 1875 wurde eine Sakristei angebaut.
1882 baute der Einsiedler Lorenz Schreiber, unter dem Namen Abraham bekannt, eine Klause an, dabei wurde die kurz vorher errichtete Sakristei umgebaut. Errichtung eines Portals. 1899 wurde das Kirchengestühl erneuert. 1903 wurde das Aussehen der Kirche verändert, das Schindeldach wurde durch Biberschwänze ersetzt, der Zwiebelturm durch einen sechseckigen Dachreiter mit Pyramidendach und Blechbeschlag. Ab 1910 wurde die Kirche innen und außen renoviert. Der Pfaffenberger Bildhauer und Maler Kainz restaurierte die Seitenaltäre, wer die restlichen Arbeiten erledigte, ist nicht bekannt.
1939 starb der letzte Einsiedler Fr. Nikolaus Szepinski, unter dem Namen Augustin bekannt; er ist in Pönning begraben.
1954 erfolgte eine Außenrenovierung.
1961 wurde die Christusglocke, gegossen von Rudolf Perner aus Passau, eingebaut, 1962 wurde ein Kreuzweg, gestiftet von der Pönninger Landjugend, von der Firma Alpenland Kunstwerkstätten Starnberg angeschafft, die Firma August Löffler lieferte 6 Votivkerzenständer.
Von 1978 bis 1979 wurde das unter Denkmalschutz stehende Kirchlein abermals grundlegend renoviert, das baufällige Einsiedlerhäuschen abgerissen und durch eine größere Sakristei ersetzt. Die Außenwände wurden mit einem neuen Putz versehen, die Innenwände und die Decke ausgebessert und gestrichen, die Kirchentüre mit Kupferplatten verkleidet und mit einem Kupferornament versehen. Die Außenanlagen wurden erneuert, Sträucher und Bäume gepflanzt und ein Parkplatz angelegt. Von den 50.000 DM Gesamtkosten übernahm die Diözese Regensburg 16.000 DM, die Stadt Geiselhöring 5.000 DM, und der Rest von 29.000 DM wurde durch Spenden und freiwillige Arbeitsstunden der Bevölkerung aufgebracht. Es gab keinen Zuschuss durch das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz.
Beschreibung der Kirche
Die Kirche besteht aus einem Langhaus mit jeweils drei Fenstern an beiden Seiten, einer Spiegeldecke aus Holz mit einfachem Rahmenstuck und einem Tonnengewölbe in der polygonalen Altarapsis. Die Empore ist wie die Decke aus Holz gefertigt. Auf der Kirche befindet sich ein Dachreiter mit moderner Spitze. Die Wallfahrtskirche ist relativ klein und schlicht. Im hinteren Teil der Kirche befinden sich aber alte und beachtenswerte Votivbilder.
Die Ausstattung der Kirche ist noch vom Barock geprägt, die einige Jahre jüngere Pönninger Kirche bereits durch das Rokoko.
Der Kirchenraum enthält drei Altäre; sie stammen aus der Barockzeit und bieten einen einheitlichen Eindruck. Alle drei Altäre sind in einem braugrünlichen Farbton marmoriert und mit Ornamenten in Glanzgold eingefasst.
Der Altarraum der Wallfahrtskirche
Den Hochaltar zieren vier Säulen, von denen die äußeren gewunden sind. Statt eines Altarbildes umschließt der Aufbau eine Nachbildung des Sossauer Gnadenbildes, das um 1600 entstanden sein soll.
Das Gnadenbild, die Mutter Gottes mit dem Jesuskind, befindet sich unter einem muschelförmigen Baldachin.
Der Tabernakel ist goldfarben und von zwei glatten und zwei gedrehten Säulchen eingefasst. Die Herkunft des goldfarbene Kreuzes ist unbekannt.
Das Oberbild des Hochaltares zeigt den heiligen Franziskus. Es ist eingerahmt von zwei Engelnfiguren mit vergoldeten Flügeln und Schärpen.
Die seitlichen Rokokofiguren stellen die Heiligen Wendelin und Leonhard dar, die Patrone der Bauern.
Das linke Seitenfenster des Altarraumes zeigt ein Herz-Jesu-Bild, daneben das Fenster einen hl. Josef mit einer Lilie und dem Jesuskind auf dem rechten Arm, das rechte Fenster zeigt ein Marienbild.
Der gesamte Altar ist mit goldfarbenen Stuckapplikationen geschmückt.
An beiden Seiten des Hochaltares befinden sich reichverzierte Opferkerzen.
Der Teppich wurde von der Frauengemeinschaft Pönning gestiftet.
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Das Gnadenbild, das nach Dr. Hans J. Utz um 1600 entstanden ist, wurde von dem Einsiedler Michael Haneß 1702 nach Antenring verbracht; wer es angefertigt hat, ist nicht bekannt. Es sieht dem Sossauer Gnadenbild mit leichten Abweichungen ähnlich. Das Jesuskind und die Mutter Gottes tragen mit Edelsteinen verzierte goldene Kronen, die Kleidung ist farbenprächtig. Im Gegensatz zu den üblichen Madonnenstatuen hält diese Madonna das Jesuskind auf dem rechten Arm, und die linke Hand ist in einer segnenden Geste erhoben. Das Jesuskind hält in der linken Hand eine (Welt-)Kugel, die rechte Hand ist ebenfalls erhoben. Durch die segnenden Hände beider Figuren entsteht ein sehr harmonischer Eindruck. Das Gnadenbild steht in einer mit Goldmustern versehenen Nische, die im Oberteil muschelförmig gearbeitet ist und durch einen goldverzierten Baldachin gekrönt ist.
Wann und warum das Gnadenbild Kronen erhalten hat, ist nicht bekannt. In dem Band „Die Kunstdenkmäler von Niederbayern, XII Bezirksamt Straubing, bearbeitet von Karl Gröber, München 1925, S. 27", ist das Gnadenbild noch ohne Kronen dargestellt.
Das Gnadenbild der Mutter Gottes von AntenringDer heilige Wendelin, zur linken Seite des Gnadenbildes, ist der Patron der Hirten und Herden, Schäfer und Bauern; des Viehs; gegen Viehseuchen; für gedeihliche Witterung und gute Ernte.
Linke Seite des Hochaltares mit dem heiligen WendelinUm die Bedeutung Wendelins für die Landbevölkerung zu verstehen, ist es ratsam, die Legende über ihn zu kennen.
Wendelin, um ca. 555 geboren, „war der Überlieferung nach ein schottischer Königssohn. Aus Ärger über seine religiösen Neigungen verlangte sein Vater von ihm, Schafe zu hüten. Mit sechs Genossen wollte er nach Rom wallfahrten, gelangte aber nur bis Trier. Dort stießen sie auf eine Gruppe von Laien, die gemeinsam wie in einem Kloster lebten. Wendelin übernahm Hirtendienste bei einem Edelmann und trieb das Vieh bis zu einem sieben Meilen entfernten Berg, wo er gerne betete. Der als räuberisch geschilderte Herr der Herde kam unerwartet vorbei und war erzürnt, dass Wendelin sich so weit entfernt hatte und ihm das zum Verzehr bestimmte Tier nicht rechtzeitig werde bringen können. Doch als der Erboste in seinen Hof zurückkam, war Wendelin bereits dort. Tief erschrocken bat der Herr Wendelin um Vergebung und baute ihm eine Zelle in der Nähe des benachbarten Klosters Tholey, dessen Mönche Wendelin zum Nachfolger ihres verstorbenen Abtes wählten, ohne dass Wendelin je Priester geworden war.
Als Wendelin 616 starb, bestatteten ihn seine Mönche, von vielen Kerzen umgeben, fanden aber am nächsten Morgen den Leichnam neben dem Grab. Sie nahmen dies als Zeichen, dass er woanders begraben sein wollte und spannten Ochsen vor einen Wagen; diese fuhren ihn, von selbst den Weg findend, auf den Berg, auf dem er betend so oft geweilt hatte.
Eine große Wallfahrtsstätte entstand an der neuen Grabstelle, aus der sich die nach ihm benannte Stadt St. Wendel an der Saar entwickelte. Im Rheinmoselgebiet, aber auch in Bayern ist Wendelins Verehrung weit verbreitet“.5
Rechte Seite des Hochaltares mit dem heiligen Leonhard
Dem heiligen Leonhard mit dem Abtstab, an der rechten Seite des Altares, wird als Patron der Gefangenen eine besondere Bedeutung als Fürsprecher zugesprochen. In dieser Eigenschaft und später auch als Patron der Pferde und des Hornviehs wurden ihm hauptsächlich eiserne Weihegaben wie Hufeisen und Ketten dargebracht. Er zählt zu den am meisten verehrten Heiligen des Alpenraumes. Als Viehpatron wird er in Bayern zum »Bauernherrgott«, zum Helfer in allen Situationen des bäuerlichen Lebens; die Gefangenenkette wird zur Viehkette, zu seinen Füßen erscheinen Pferd und Rind.
Um seine Verehrung besser verstehen zu können, ist es sinnvoll, die Legende von Leonhard zu kennen:
„Leonhard war, so erzählt es die Legende, ein Schüler des Bischofs Remigius von Reims, durch dessen Hände er auch das Sakrament der Taufe empfangen hatte. Er stammte wohl aus fränkischem Adel und ließ sich zu Beginn des sechsten Jahrhunderts als Einsiedler in einer Zelle in Noblac bei Limoges nieder. Viele Verzweifelte suchten ihn in seiner Zelle auf, um seinen Rat einzuholen. Der Legende nach kümmerte sich der Heilige besonders intensiv um Gefangene.
Mehrmals sprach er am fränkischen Königshofe vor, um Gnade für verschiedene Eingekerkerte zu erlangen. Es wird berichtet, viele Gefangene hätten den Namen Leonhards im Kerker ausgerufen. Im selben Moment seien die Fesseln und Ketten gelöst gewesen. Die derart Befreiten kamen dann voll Dankbarkeit zu dem Einsiedler in den Wald und legten ihre Ketten an dessen Zelle nieder.
Aus dieser Zelle entwickelte sich im Laufe der Zeit das Kloster Saint-Léonard-de-Noblac, dem der Heilige auch einige Zeit als Abt vorstand. Die Klosterkirche, die das Grab des Heiligen beherbergt, ist bis heute ein beliebter Wallfahrtsort.
Der eigentliche Leonhardskult begann, nachdem im 11. Jahrhundert seine Reliquien öffentlich ausgestellt wurden. Von Frankreich verbreitete er sich rasch nach Süden und Osten, was auch mit den Kreuzzügen zusammenhängt, in denen Leonhard als Patron der Gefangenen eine besondere Bedeutung als Fürsprecher zukam. In dieser Eigenschaft und später auch als Patron der Pferde und des Hornviehs wurden ihm hauptsächlich eiserne Weihegaben wie Hufeisen und Ketten dargebracht. Heute werden ihm vor allem Votivtafeln und Kerzen gestiftet. Seine Verehrung in Altbayern ist ungebrochen und zeigt sich Jahr für Jahr in den großen Leonhardifahrten landauf und landab.
In der Kunst wird Leonhard früh dargestellt. Vom Ende des 13. Jahrhunderts stammt die Plastik aus dem Würzburger Dom, die Leonhard mit seinen maßgebenden Attributen zeigt: Abtstab, Kette und Buch. Sein Urpatronat ist der Schutz der Gefangenen. Daraus und aus seiner Lebensbeschreibung entwickelten sich alle anderen Patronate: Patron der Gebärenden; Patron der Geisteskranken - auch sie wurden früher in Ketten gehalten; Patron all derer, die »in mancherlei Bande verstrickt sind« - Leonhard als Nothelfer schlechthin; Beschützer der Tiere“6.
Die prachtvollen Seitenaltäre stammen aus der Erbauungszeit der Kirche, nur die Bilder wurden ausgetauscht.
Der linke SeitenaltarDer linke Seitenaltar zeigt an Stelle eines Bildes den gegeißelten Jesus in majestätischer Haltung. Er trägt einen Vollbart und einen goldenen, prächtig drapierten Lendenschurz. Er ist mit an den Oberarmen befestigten Ketten an eine Säule gebunden. Die prächtige Ausstattung der Jesusfigur mit goldenem Lendenschurz und Strahlenkranz über der Dornenkrone steht im Kontrast mit den an den Oberarmen befestigten Ketten und Geiselwerkzeugen, die die Engel rechts und links halten. Dieser Gegensatz ist typisch für die Barockzeit und den Bildhauer Simon Hofer, der die Statue 1748 als „Herrgott von der Wiesen“ angefertigt hat und die vom Straubinger Maler Johann Gottlieb Castenauer gefasst wurde. Das Schreckliche findet seine Überhöhung im Hinweis auf das Göttliche. Der Gegeißelte steht unter einem reichverzierten Baldachin. Der ganze Altar ist mit reichen Stuckapplikationen versehen. Nach Berichten von älteren Pönningern wurden die Wundmale Christi bei der letzten Renovierung in den frühen 1950er Jahren abgeschliffen, da sie so erschütternd realistsch aussahen.
Im Oberbild findet sich ein Bild mit der Anbetung der drei Weisen aus dem Morgenland, gemalt von Sebastian ZiehrerDie Putten des linken Seitenaltares mit den Folterwerkzeugen Der rechte Seitenaltar hat gedrehte vergoldete Säulen, Voluten im Oberbild und insgesamt reiche Goldapplikationen.
Das Altarbild des rechten Seitenaltares zeigt den heiligen Leonhard. Er schwebt im schwarzen Mönchsgewand in kniender Haltung auf einer Wolke, umgeben von Engeln. Zu seinen Füßen ist ein Abbild der ursprünglichen Antenringer Kirche zu sehen. Das Kirchlein zeigt den früheren Dachreiter mit einer Barockhaube (auch die Fenster sind verschieden). Das ganze Bild hat einen Goldrahmen und ist eingerahmt von zwei gedrehten goldfarbenen Säulen.
Das Bild wurde erneuert. Wann und weshalb ist nicht bekannt.
Im Auszug ist die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten dargestellt.
Auf dem Altartisch steht ein Kruzifix unbekannter Herkunft. Davor sind reichverzierte Votivkerzen aufgereiht.
Die Orgel auf der Empore ist mit Muschelverzierungen versehen.
Die Orgel befindet sich auf der Empore und springt über das Emporegeländer vor. Sie ist reich mit Stuck verziert und mit Muschelverzierungen versehen. Der Spieltisch ist neben der Orgel angebracht. Zur Zeit wird ein Harmonium benutzt, da die Orgel defekt ist.
Die Madonnafigur an der linken Seitenwand steht auf einer stark gefurchten Weltkugel. Sie trägt das Jesuskind auf dem linken Arm und hält das Zepter in der rechten Hand. Die Madonna ist gekrönt, das Jesuskind trägt einen Strahlenkranz.
Madonnafigur an der linken SeitenwandDiese Statue gehört nicht zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche.
Der moderne Kreuzweg
Der moderne Kreuzweg ist als Halbrelief gearbeitet; er wurde 1962 unter Expositus Beuchert von der Pönninger Landjugend in Starnberg (Fa. Alpenland) gekauft. Er ersetzte den, den Christian Wink angefertigt hatte.Die Herkunft des Kreuzes, das sich zwischen den Kreuzwegfiguren befindet, ist unbekannt. 5 aus: Peter Pfister, (Hrsg.), Ihr Freunde Gottes allzugleich - Heilige und Selige im Erzbistum München und Freising, München 2003, S. 172-175. 6 www.kirchensite.de - Thomas Mollen, Heiligenkalender, November 2004 - online mit dem Bistum Münster - LeonhardDie VotivtafelnNeben der oben dargestellten Ausstattung befinden sich in der Kirche 51 Votivbilder und Votivtafeln, allein 41 aus dem 18. und 19. Jahrhundert. 21 Votivtafeln stammen aus der Vorgängerkirche, einige wenige aus dem 20. Jahrhundert. Eine Votivtafel enthält kleine Votivgegenstände. Die Votivtafeln wurden meist von Bauern gestiftet, aus Dankbarkeit für eine glimpflich ausgegangene Viehseuche, ein Unglück mit den Tieren oder beim Bäumefällen, eine Heilung usw. Die Rekonstruktion der Ortsnamen lässt das Einzugsgebiet der Wallfahrtskirche erkennen. Wie viele der Bildtafeln in der Aufklärungszeit und später verloren gegangen sind, ist nicht bekannt.Die Votivtafeln sind heute durch Plexiglasscheiben geschützt und deshalb schlecht zu fotografieren.Im 17. und 18. Jahrhundert besaß nach Dr. Hans J. Utz jede kleine Landschaft ihren mit religiöser Heimatliebe umhegten Gnadenort. Das ärmere Volk war dankbar, in der Nähe ein leicht erreichbares, wundertätiges Bild zu haben, zu dem es seine Not tragen konnte.„Die Komposition der Bilder zeigt ein festes Schema. Im oberen Teil wird die Sphäre des Überirdischen dargestellt, das im Gnadenbild präsent wird, dann der oder die Votanten im Augenblick der Anverlobung, dann das Geschehen, das den Anlass gab, und weiterhin die erklärende Inschrift, soweit vorhanden, und das „ex voto“ (aufgrund eines Gelübdes), häufig in einer Kartusche. Dabei ergibt sich eine symmetrische Komposition, Votanten in den Bildecken, vor, neben oder hinter ihnen die Tiere, die sie anverloben, darüber das Gnadenbild.
Die Qualität der erhaltenen Bilder ist unterschiedlich, denn die Maler waren nur Kistler und Maler von Bauernmöbeln, vielleicht sogar Maler, die Kirchen auf dem Lande ausmalten, sie waren aber offensichtlich völlig unerfahren in der Darstellung von Tieren. Die Personen werden in den Bildern nicht porträthaft individualisiert. Die Gebetshaltung ist stereotyp, die Hände mit dem Rosenkranz sind zum Gebet gefaltet, die Votanten blicken zum Betrachter, nicht zum Gnadenbild.“
Übersicht über einen Teil der Votivtafeln
Die Bildtafeln wurden nach der jeweiligen Enstehungszeit geordnet, soweit sich dies festlegen ließ. Sie zeigen in der Darstellung die Frömmigkeit der Zeit, gleichzeitig aber auch die Nöte und Sorgen der Landbevölkerung, die sich zum Teil auch heute noch decken.
Die folgenden Beschreibungen wurden entnommen: Dr. Hans J. Utz, a.a.O.Es wurden zum besseren Verständnis der Texte leichte Veränderungen am Text vorgenommen. Anmerkungen sind durch Schrägdruck gekennzeichnet. Außerdem wurde versucht, die Größenverhältnisse der Bilder einigermaßen originalgetreu wiederzugeben.
Die Bilder sind nach laufenden Nummern sortiert, soweit angegeben, Jahreszahl und Name sowie Grund des Verlöbnisses; wo nicht angegeben, handelt es sich um ein Viehverlöbnis, dann unter F Format in cm und Richtung der Tafel (hoch bzw. quer), Rahmen, Art und Farbe, da alle gleich getönt sind, nicht eigens erwähnt, M das Material des Bildgrundes. Insgesamt wird nur eine Auswahl geboten.
Die restlichen Bilder werden ergänzt, soweit dies möglich ist.
1
1702 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 30X24 breit, 30 breit x 24 hoch; R. Viertelrundstab-Leiste; M. Holz.
Die älteste erhaltene Tafel aus der Zeit vor dem Neubau (1752).In der linken Ecke des Vordergrunds kniet eine Beterin mit weißer Halskrause. Ihr Blick ist auf das über einem Kirchlein schwebende Gnadenbild gerichtet. Das Kirchlein füllt die rechte Bildseite, etwas zurückgeschoben, mit Turm und halbrunder Apsis zu drei Fenstern. Rechts darunter auf viereckigem weißen Grund die Inschrift ex voto 1702. Auf der Tafel fällt auf, dass der Maler in ungewöhnlicher Weise die Landschaft mit einbezogen hat, z. B. in schlanken Bäumchen, die sich im Winde wiegen. Die blau-grauen Töne bestimmen das Bild.
2
1702 Anna Erlacherin (wegen 2 grossen kobfschmertzen)
F.4x32 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.„Mit diesn däffel hat sich zu Vnser lieben frauen alhero verlobt die tugentsambe Jungfrau Anna Erlacherin wegen grossen kobfschmertzen Vnd ist Gott sey danckh wider besser wordten. Amen. 1702.“Zwei Drittel der Tafel nimmt das Votivbild ein, ein Drittel die Inschrift. Auf der rechten Seite kniet eine schwarzgekleidete junge Frau mit einer Art weißen Halskrause und offenen Haaren, einen roten Rosenkranz um die gefalteten Hände. Der rote Fußboden und leere graue Flächen zu den Seiten wollen einen Innenraum andeuten. Von links schwebt auf parabelförmigem Wolkenkranz das Gnadenbild herein in weitem rotem Kleid und blauem Mantel, das Kind auf dem linken Arm, in der rechten die Blume.(Das Bild hat eine Innenrahmung.)
3
1713 Simon Wimmer von Gundting (Ohne Angabe)
F. 22X27 hoch; Profilleiste; M. Holz. Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.In Gunting gab es einen Wimmerhof, der zur Kirche in Metting gehörte - der halbe Hallerhof.Links unten kniet der Votant mit Bart und langem Haar, mit weißer Halskrause. Vor ihm in rotem Grund steht die Jahreszahl 1713. In der rechten Bildhälfte des Vordergrunds steht auf weißem Grund: Simon wimmer von gundting ex voto. Aus der Diagonale oben rechts inmitten eines mächtigen Wolkenkranzes vor goldenem Hintergrund kommt das Gnadenbild (im roten Kleid und blauem, weitem Mantel) herein. Raum oder Hintergrund werden nicht angegeben.Die Darstellung der Bäuerinnen und Bauern mit weißer Halskrause scheint ein typisches Requisit des wohlhabenden Bauernstandes bis ungefähr 1720 / 30 gewesen zu sein. Die Kleidung des Mannes auf der Tafel 50 entspricht dieser Feststellung.
4
1714 Maria Ramsauerin von ,,Shönach“ (Krankheit )
F. 30X25 hoch, wohl eher 25x30 hoch; Profilleiste; M. Holz. Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche. In Schönach gibt es die Familie Ramsauer noch.„Zur Grossen Ehren Vnser lieben Frauen von andänring hat Maria Ramsauerin V: Shönach, hat ihr dochter mit disen Däffel verlobt, in hoffnun von disen Prun Wasser, vnd hilf Maria gesunt Zu Werden. 1714.“Links im Bild ist eine Kapelle mit einem Schöpfbrunnen davor dargestellt, interessant wegen des Hinweises auf das Heilwasser. Rechts im Bildvordergrund kniet eine Frau mit Halskrause und weißem Kopfputz und empfiehlt ihre Tochter dem von oben links in goldenem Wolkenkranz herabkommenden Gnadenbild mit Zepter statt der Blume. Im unteren Viertel der Tafel auf weißem Grund befindet sich die Inschrift.
5
1721 Bartholomäus Wild, Bauer in Pönning (Viehkrankheit)
F. 51 X37 breit, eher 51x37 hoch; Profilleiste; M. HolzAuch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.1803 wird ein Mathias Wild als Bauer auf dem jetzigen Eiglspergerhof genannt, in den ein Johann Eiglsperger von Gunting 1865 einheiratete .„Zu vnser Lieben frauen von Endtenring hat sich verlobt der Erngeachte Bärtolme wildt pauer in bening mit seinen pferdten vnd füh die weillen sie Ihm alle Erkranckhet gewessen vmb hilff vnd besserung so auch gesche(he)n - Gott vnd der seligsten Mutter Gottes sey Ewigen danckh gesagt. 1721."In der linken Ecke des Bildes kniet ein betender Mann in grauem Rock und weißer Halskrause. Vor ihm stehen zwei Pferde, das eine braun, das andere schwarz. In der rechten Ecke kniet die betende Frau in Schwarz gekleidet, mit weißer Halskrause und weißem Kopfputz. Hinter ihr zur Bildmitte hin stehen vier Rappen. Der Himmel scheint stark nachgedunkelt zu sein. Aus der linken oberen Ecke kommt auf wuchtiger Wolkenbank das Gnadenbild schräg ins Bild geschwebt. Es trägt das dreiecksförmige weite Gewand mit blauem Mantel, das Zepter in der Hand. Auf weißem Grund steht unter der Malerei die Inschrift der Votation.
6
1722
Magdalena Sprälin, Bäuerin zu Hadhausen (wegen Erschrecken) F. 22x29 hoch; Profilleiste; M. Holz. Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.„Magdalena Sprälin Peyrin (Bäuerin) bei Hadhaußen hat ihr Söhnlein alhero zu Vnser Lieben frauen auf ändtenring mit disen däfel Verlobt weilen eß starckh Geschröckt Vnd den frays bekomen, ist nach Gethonen geliebt besser worden 1722.“Auch hier wieder eine Diagonalkomposition: links im Vordergrund ein kniender Junge in rotem Rock, den Rosenkranz in den gefalteten Händen. Von oben aus den Wolken in Schrägbewegung nach unten schwebend das Gnadenbild. Diesmal nicht in der herkömmlichen Weise gekleidet, sondern in weitem Gewand und weit schwingendem Mantel, in der Hand statt der Blume das Zepter. Der Innenraum wird nur durch eine Wand angedeutet.Das untere Viertel der Tafel nimmt die Inschrift auf grauem Grund ein.
7
1735 Georg Stamberger von Klopfach (ohne Angabe)
F. 63x49 breit, eher 49x63 breit; Halbrundleiste; M. Leinwand.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche. Klopfach lässt sich nicht ermitteln.„Georg Stamberger von Klopfach ex voto 1735.“In den Ecken des Bildvordergrundes knien die Eheleute, der Mann, wie fast immer, links, die Frau rechts, den Rosenkranz über die gefalteten Hände gehängt, zwischen den beiden Votanten sind Pferde und Kühe gruppiert. So sind die meisten Votivbilder von Antenring aufgebaut. Den Blick kehren die Beter dem Beschauer zu. Im Wolkenkranz über der irdischen Sphäre schwebt das Gnadenbild, diesmal zur Linken (Rechten) der Madonna St. Leonhard in den Wolken. Ein kleines Schild trägt die Inschrift. Die menschlichen Gestalten und Gesichter verraten eine geübtere Hand, sehr unbeholfen dagegen sind die Tiere geraten.
8
1735 Joseph Singer von ,,Gmindt" (ohne Angabe)
F. 35X16 breit, eher 16x35 breit; Profilleiste; M. Holz. Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche. Mit Gmind könnte Gmünd, ein Ortsteil Pfatters gemeint sein.„ex voto Joseph singer Bierrh. von gmindt 1735“Im Vordergrund auf grüner Weide kniet der Beter mit Rosenkranz, von rechts in Staffelung nach oben kommen zehn braune Kühe auf ihn zu. Über der Mitte ist die Donau mit dem Schiff, den Engeln, der Wallfahrtskirche, die im Schiff übergesetzt wird, und darüber die Madonna mit dem Kind dargestellt. Seitlich wird das Bild von oben her durch einen drapierten Vorhang gerahmt. In den grünen Vordergrund ist die Inschrift gesetzt.Bereits 1735 wird auf die 1720 erschienen Legende des Windberger Chorherrn Halwax von der Verlegung und Überfahrt der Wallfahrtskirche Bezug genommen.
9
1737 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 22x28 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.
.
In der linken Ecke vorne im Bild kniet ein Priester in Chorrock mit Bäffchen und roter Stola, den Rosenkranz um die gefalteten Hände geschlungen. In Diagonalkomposition, die öfter anzutreffen ist, schwebt im Wolkenkranz das Gnadenbild in der rechten oberen Bildecke. Unter den Wolken steht ex voto 1737.Auch hier wird kein Grund für das Darbringen der Weihegabe genannt. 10 1737 Affera Fumillerin von Pönning (ohne Angabe)22x19 breit; Profilleiste; M. Holz. Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche. Der Name läßt sich ebenfalls nicht zuordnen.Der linke Vordergrund wird von einer knienden, Rosenkranz betenden Frau mit weißem Kopfputz ausgefüllt. Im Mittelfeld und auf der rechten Bildseite stehen oder liegen Kühe. Über den Kühen im Wolkenkranz rechts oben (diagonal) das Gnadenbild. Wolken füllen den Hintergrund aus. Auf weißem Grund steht die Inschrift: Affera Fumillerin von bening ex voto 1737.
11
1738 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 35X32; Profilleiste; breit; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.In der Bildmitte des Vordergrundes eine geschwungene Kartusche mit ex voto 1738. Die Kartusche wird von Mann und Frau, die knien, flankiert. Hinter der Frau sind ohne Meisterung der Perspektive sechs Kühe nach oben hin gestaffelt und eng an den Bildrand gedrängt. Ebenso stehen vom rechten Bildrand her fünf braune und eine schwarze Kuh zur Mitte hin. Oben rechts ist ein blauer drapierter Vorhang sichtbar. In der Mitte des Bildes schwebt auf rötlichen Wolken sitzend Maria mit dem Kind nach dem Bildtypus „Maria hilf“. Eine naive und volkstümliche Arbeit.
12
1739 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 32x25 breit, eher 25x32 breit; etwas breiterer Profilrahmen; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.In der linken Ecke kniet ein Rosenkranz betender Mann, ganz zum Beschauer gewandt. Von rechts außen zur Bildmitte hin stehen einige Pferde. Auch hier die Tiere sehr wenig darstellerisch gemeistert. Auf breitem parabelförmig von oben ins Bild kommendem Wolkenkranz, vor Goldgrund, das Gnadenbild, ganz in Weiß gekleidet, die Rose zeigend. Zur Rechten von Maria ruht auf der Wolke der Viehpatron St. Wendelin und weist auf die Gottesmutter hin. Ganz in die untere Ecke sind die Buchstaben gezwängt: G. H. v. P. ex voto 1739.
13
1740 Jakob Hofmeister von Alburg (ohne Angabe)
F. 49x39 breit, eher 39x49 breit; schmale Profilleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Die verhältnismäßig große Tafel bildet Gelegenheit für die Darstellung vieler Tiere. Wie gewöhnlich kniet auf der linken Seite vorne der Mann, der Bauer. Er trägt einen hellen Rock und Kinnbart, in den Händen hält der Beter den Rosenkranz. Die Erfassung der Pferde gelang wenig. Ganz in der rechten Ecke kniet die Bäuerin mit einem rotem Rosenkranz. Hinter ihr zur Mitte hin ist eine stattliche Herde von Kühen. Die nach hinten ansteigende Landschaft scheint in der Mitte über der Herde eine Mulde zu bilden, auf die sich das Gnadenbild im Wolkenkranz herablässt. Die Madonna ist in ein helles Gewand gekleidet. Unten von links zur Mitte hin in weißem Rechteck die Inschrift: ex voto 1740 Jakob Hofmeister Alburg.
14
1741 Johannes Eiglsperger, Bauer zu Gunting (ohne Angabe)
F. 58X42 breit, eher 42x58 breit; Rundleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche. Aus dem Eiglspergerhof in Gunting wird 1918 durch Einheirat der Haslbeckhof. Die Eiglspergers leben seit 1687 in Gunting.
Übliche Anordnung: im linken Vordergrund der kniende Votant, neben ihm drei Pferde, auf der rechten Vordergrundseite seine Frau vor einer Gruppe von Kühen. Seitlich ist eine Fels- und Waldkulisse angedeutet. Die Bildmitte hinter den Tieren nimmt die Donau ein. Engel rudern das Schiff mit der Wallfahrtskirche über den Strom. Auf dem Gotteshaus thront Maria mit Zepter. Leuchtende Wolken vor blauem Sommerhimmel schließen das Bild ab. Unten ins Bild hineingemalt in schwarzen Lettern die Inschrift: Johannes Eiglsperger Paur zu gunting 1741.
15
1741 Barthollome Hogn von Alburg (ohne Angabe)
F. 26x23 breit, eher 23x26 breit; Profilleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Es gab eine Familie Hagn auf dem heutigen Haus Nr. 4 in Alburg.Hier wird mit nicht ungeübter Hand durch die etwas verzogene Perspektive von alternierenden Bodenplatten ein Raum angedeutet. Links kniet der Beter im langen, bis zu den Knien reichenden Rock, rechts in der Ecke auf aufgewölbtem Spruchband: Barthollme Hogn von Alburg ex voto 1741.Die irdische Bildseite wird durch eine Art Bogen von der himmlischen getrennt. Darüber erscheint auf einem Wolkensockel das Gnadenbild mit Rose.
16
1743 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 57x43 breit, eher 43x57 breit; Rundleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Den Vordergrund füllen Rinder aus. Gegen die rechte Bildseite zu kniet die Votantin mit dem Rosenkranz, den Blick zum Beschauer gewendet. Darüber auf Wolken in einer Art Santa Conversatione das Gnadenbild mit Zepter in der Mitte, in weites dreieckförmiges rotes Kleid gehüllt, das kostbar verbrämt ist. Zur Linken (Rechten) auf den Wolken kniend der hl. Wendelin mit Hirtentasche und langstieliger Hirtenschaufel, zur Rechten (Linken) der hl. Leonhard im Mönchshabit, den Abtstab vor sich liegend. Die barocke Kartusche neben der Votantin trägt die Inschrift: ex voto 1743.
17
1743 Mathias Amer vnd Barb. A. B. Zu Neudau (?) (ohne Angabe)
F. 35X29 breit, eher 29x35 breit; Profilleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Auch heute noch gibt es die Familie Ammer in Neudau - Kirchroth.Vor Kühen, die zur Mitte zu und nach oben gestaffelt sind, alle die Köpfe zum Betrachter wendend, kniet links der Bauer mit dem Rosenkranz, neben ihm zwei kniende Knaben in roten Röcken, ebenfalls den Rosenkranz um die gefalteten Hände.Auf der anderen Seite, auch vor einer Gruppe von Kühen kniet die Bäuerin mit rotem Filigranrosenkranz, in dunklem Kleid mit rotem Ausputz und weißer Haube. Die obere Bildhälfte über einem lichten Himmelsstreifen zeigt auf dunklem Blaugrund das Gnadenbild in tiefbraunem Wolkenkranz vor Goldgrund.Unten im Bild steht auf weißem Feld die Inschrift: Mathias Amer vnd Barb. A. B. Zu Neudau ex voto 1743.
18
1743 Georg Mair von Hodorf (ohne Angabe)
F. 35X27 hoch, eher 27x35 hoch; gestufter Rahmen; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Links vorne kniet ein Mann in grauem Rock, den weiten schwarzen Hut unter dem Arm, von rechts her gegen ihn gerichtet stehen zwei Kühe. Tief ins Bild reicht das braune Wolkenrund mit dem Gnadenbild, das ein Zepter trägt. Das Bild ist oben mit rotem Vorhang drapiert. Auf der braunen Standfläche der Figuren steht die Inschrift: Georg mair von hodorf 1743. Ungeübte Hand
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19
1745 Elisabeth Fischerin, Bäuerin von Harthof (Erkrankung des Viehs)
F. 30X20 hoch, eher 20x30 hoch; Profilleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.Der oben genannte Harthof gehört zur Gemeinde Alburg.„Zu vnser Lieben frauen vom ändten Ring hat sich verlobt Elisabetha fischerin beyerin auf den harthhoff wegen des leydigen vichfahls, so hat selbe zuer vermöhrung der Gottes vnd der wunderdötigen Muetter Maria auch zur schuldigster danckhsagung ist dise Taffl anhero geopfert worden. anno 1745.“Uber einer enggelagerten Herde von Kühen - wenig geübte Hand in der Darstellung der Tiere - schwebt ein goldener Wolkenkranz, in dem das Gnadenbild mit roter Rose erscheint. Das untere Drittel der Tafel nimmt auf weißem Grund die Weiheinschrift auf.
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1746 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 25 1/2X22 hoch; Profilleiste; M. Holz.Auch diese Tafel stammt aus der alten Kirche.In der linken Ecke vorne kniet eine junge Bäuerin in Tracht, mit schmalem, schwarzem (?) (weißem) hohen Kopfputz, rotem Mieder, weißer Schürze, in den Händen den Rosenkranz. Daneben steht: ex voto 1746. Tief ins Bild senkt sich im Wolkenhalbrund das Gnadenbild mit Zepter, dahinter Goldgrund. Das Interessante ist der Versuch der Gestaltung einer Landschaft mit Bäumen, Büschen und Steinen, dem Abendhimmel und dem blauen Horizont.
21
1747 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 38X46 hoch; schmale Rundleiste; M. Holz.
Auch diese Bild stammt aus der alten Kirche.
Das Bild scheint geteilt. Links stehen vor einer Wand auf einem Holzboden, vielleicht im Stall, acht schwarze Pferde. Über ihnen erscheint im Wolkenkranz das Gnadenbild. Es trägt nicht nur eine Blüte, sondern einen Blumenstrauß. Das weiße Kleid ist wundervoll rot gemustert.
Der blaue Mantel umhüllt die Gestalt wie eine Nische. Auf der rechten Seite, vielleicht auf rotem Teppich, aber tiefer ins Bild gerückt, kniet auf einem Betschemel eine junge Frau mit einem Rosenkranz aus roten Perlen. Über der Beterin befindet sich in der rückwärtigen Wand ein Rundbogenfenster. Die ganze rechte Seite wird von einem goldverbrämten, roten Vorhang drapiert. Ein Spruchband im Vordergrund trägt die Inschrift: ex voto 1747. Gesichter und Gestalt von Gnadenbild und Votantin, aber auch diesmal die Tiere, sind gut durchgeführt und verraten eine geübte Hand.
22
1757 Sabina Rödtlin (ohne Angabe)
F. 17X24 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Auf der linken Seite kniet die Beterin mit erhobenem Blick, einen kostbaren Rosenkranz in den Händen. Vor ihr steht der Gegenstand der Anheimstellung, ein braunes Rind. Diagonal von rechts oben kommt in goldener Wolkenumrahmung das Gnadenbild in das Bild herein. Es trägt das weite kegelförmige Kleid mit blauem Mantel und ein Zepter. Auf weißem Grund steht darunter: Sabina Rödtlin ex voto 1757.
23
1769 Leith, Bauer von Salach (Augenleiden)
F. 28X22 hoch; Profilleiste; M. Holz.Mit Sallach könnte ein Ortteil von Rain oder von Geiselhöring gemeint sein.„Aalhero Zu Unser lieben frauen Vnd der heiligen Ottilia hat sich Verlobt Leith Power Von salach weilen er an den z. augen sehr grosen schmertzen geliden ist durch firbit Vnser lieben frauen Vnd heiligen ottilia sey danckh gesagt widerum beser worden 1769." Links im Vordergrund kniet ein junger Mann, den Rosenkranz um die gefalteten Hände geschlungen. Darüber, die obere Bildhälfte ausfüllend, in einem Wolkenkranz grauer und goldener Wolken, gleichsam gleichberechtigt neben geordnet das Gnadenbild mit Rose und die hl. Odilia mit Abtstab und Buch, auf dem zwei Augen liegen. Ein Viertel der Tafel unten ist für die Inschrift ausgespart. Schwarze Schrift auf grauem Grund.Die heilige Odilia wurde blind geboren und erst bei der Taufe sehend, deshalb ist sie Patronin gegen Augen-, Ohren- und Kopfleiden.
24
1770 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 19X24 hoch; Profilleiste; M. Holz.In der linken Ecke des Vordergrundes scheint ein Bett zu stehen. Es trägt an den hohen vier Pfosten kegelförmige Aufsätze. Im Bett liegt eine weibliche Gestalt mit einem Rosenkranz in den Händen. In der rechten Ecke steht die Inschrift auf weißem Grund, der schwarz umrandet ist: ex voto 1770. Zwei Drittel des Bildes nimmt die himmlische Erscheinung ein. Vor einem tief sich herabsenkenden, nach innen auflichtenden Goldgrund steht ein seltsam irreal stilisierter Kahn, je ein unbekleideter Engel in halber Sicht zu beiden Seiten. Im Kahn steht das Gnadenbild mit eigenartiger Bekrönung. Eine Mandorla aus bunten Sternchen umgibt die Madonna. Ein seltsames Bild, von bäuerlicher, wenig geübter Hand, aber recht reizvoll.
25
1770 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 28X35 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Die untere Bildhälfte nehmen Kühe und Pferde ein, die von beiden Seiten zur Mitte zu postiert sind. Zwischen den Tieren steht das: ex voto 1770, ein Name ist nicht mehr leserlich. Die obere Bildhälfte ist durch ein Wolkenband vom irdischen Bereich abgehoben. In der Mitte vor Goldgrund das stehende Gnadenbild mit Blume, flankiert von den knienden Assistenzfiguren Leonhard mit Abtstab und Trinkgefäß, aus dem eine Schlange hochzüngelt (dieses Attribut ist eine Verwechslung und gehört der Legende gemäß zum hl. Benedikt) und Wendelin mit Hirtentasche und Hirtenstab, vor ihm liegend Krone und Zepter. Die Darstellung der Tiere bietet dem Maler ungleich größere Schwierigkeiten als die des Menschlichen
26
1772 Mathias Nidermaier und Frau Maria zu Pöning (ohne Angabe)
F. 28X34 hoch; Profilleiste; M. Holz.Der Nidermaierhof in Pönning ist der heutige Krammerhof. Die Nidermaiers werden 1692 zum ersten Mal genannt. 1891 wird der Hof verkauft.„Zu der gnaden Mutter hat sich verlobt Mathias Nidermeier Pau(e)r zu Pöning (?). Vnd Maria dessen Ehwirtin, im Jahr 1772.“
Die öfter angetroffene Anordnung: Links in der Vordergrundsecke der Bauer, hinter ihm Pferde vom Bildrand zur Mitte zu postiert. Der Mann trägt einen hellblauen Rock und eine rote Weste (und einen schwarzen Hut unter dem Arm). In der rechten Ecke kniet die Bäuerin mit Rosenkranz, hinter ihr die zur Mitte hin angeordneten Kühe. Über den Tieren zieht sich quer über das ganze Bild eine Wolkenbank. In der Mitte steht das Gnadenbild in einem kegelförmigen Kleid, aus weißem Brokat mit Blumen bestickt, und einem blauen Mantel, in der Hand die Blume. Links aus den Wolken taucht St. Leonhard mit dem Abtstab, Ketten und Buch empor, rechts Wendelin mit Tasche und Hirtenstab, vor ihm auf der Wolke liegend Krone und Zepter. Beide Assistenzfiguren sind etwas kleiner als die Madonna gestaltet. Unten auf weißem Grund stehen die zwei Zeilen der Weiheinschrift.
27
1774 Magdalena Grässlin in Feldkirchen (Unfall)
F. 28X23 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Mit Grässlin konnte die Familie Graßl in Feldkirchen gemeint sein. Die Tafel 33 von 1793 nennt Johann und Maria Graßl, Bauersleute aus Feldkirchen„Zu unser Lieben Frauen von änttenring hat ihr söhnlein verlobt Magdalena grässlin Beuerin in feldkürchen, welchen söhnlein von einem Kerschbaumb auf den Zaun gefallen. und die spiz von denen hännichlen in die Augen und Gesicht geschlagen ist durch die vorbitt mariae miraculoser weis glicklich coriert worden, Gott und mariä sey ewiger danckh gesagt."Hier wird der Grund der Votation einmal im Bild erzählt. An einem Baum lehnt eine Leiter. Ein Junge fällt durch die Luft gegen den Lattenzaun nieder. Daneben ist die Jahreszahl 1744 angefügt. Rechts im Bild steht die Mutter in schwarzer Kleidung mit erhobenen Händen, in denen sie einen kostbaren Rosenkranz mit roten Perlen hält. Die Frau trägt keine Haube. Ihr Blick ist zum Gnadenbild erhoben, das im Wolkenkranz ins Bild schwebt. Die Madonna trägt das anliegende Kleid und die entfältete Blume in der Hand.
28
1776 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 32X27 breit; gestufte Leiste; M. Holz.
Links in der Ecke des Vordergrundes kniet ein Mann in grauem Rock und roter Weste. Hinter dem Mann stehen drei Pferde. In der rechten Bildecke kniet, dem Mann zugekehrt, seine Frau. Hinter ihr ist eine Gruppe von Tieren dargestellt, die man weder als Kühe noch als Schafe ansprechen kann. Sicher sollen es Kühe sein. Oben in halbkreisförmiger Wolken- und Lichtbildung, etwas an den oberen Bildrand gedrängt, erscheint das Gnadenbild mit Rose. Es ist kleiner gehalten als die Votanten. Seitlich ist die Schrift angebracht: ex voto 1776. Das ganze Bild ist in Grautönen gehalten.
29
1781 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 22X30 hoch; Profilleiste; M. Holz.Links vorne zum Beschauer gewandt kniet die Rosenkranz betende Votantin mit Halsband und Schmuck. Daneben steht auf der rechten Seite ein seltsam geformtes Spruchband mit der Inschrift: Ex voto 1781. Über dem von rosa in lichtblau übergehenden Himmel senkt sich tief der Wolkenkranz mit dem Gnadenbild herab. Es trägt einen weiten blauen Mantel und hält eine rosafarbene Blume in der Hand.
30
1783 J. H. (ohne Angabe)
F. 35X27 hoch; Profilrahmen; M. Holz.In einem Alkovenbett mit grünen Vorhängen liegt eine Frau in Nachtmütze, in den erhobenen Händen den Rosenkranz. Davor steht ein Tischchen mit einer bis zum roten Fußboden reichenden Decke. Dort liegen Arzneiglas, Becher und Löffel. Rechts im Vordergrund kniet eine Dame mit schwarzer Spitzenhaube und großem Rosenkranz. Über dem Bett ist eine reich verzierte, mit einem Hirschgeweih gekrönte Kartusche angebracht mit der Aufschrift: J. H. ex voto 1783. In der rechten oberen Bildhälfte erscheint das Gnadenbild im Wolkenkranz, der nur zur Hälfte sichtbar ist.
31
1790 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 39X30 breit; Rundleiste; M. Holz
.
Auch hier die fast immer gewählte Bildanordnung: links vorne der kniende Mann in einem blauem Rock und roter Weste, den Rosenkranz in Händen. Vor ihm vier wie zur Parade gestaffelt aufgestellte Pferde, davor zur Mitte hin nochmals zwei Pferde. Dann folgt die Inschrift: ex voto 1790. Auch die Kühe sind von rechts her zur Mitte hin gestaffelt, zunächst sind es vier und dann fünf Tiere. Hinter der Votantin erscheint noch eine braune Kuh. Die Frau trägt eine weiße Haube. Durch die ganze Bildbreite zieht sich eine braune Wolke. Auf ihr sitzt der hl. Leonhard, in der Linken den Abtstab, die Rechte segnend erhoben. Er schaut zum Gnadenbild auf, das links (rechts) auf einer Wolkenbank steht. Auch hier verraten die Personen mehr Übung in der Darstellung als die Tiere.
32
1792 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 33X33 quadratisch; Profilrahmen; M. Holz. Das Bild ist wie üblich in zwei Bereiche geteilt. Der irdische Bereich umfasst auf grüner Weide die Votanten und ihre anzugelobenden Tiere. Stereotyp kniet der Mann vorne links in braunem Rock und roter Weste, den Rosenkranz in Händen. Vor ihm paradeförmig angeordnet vier Pferde. Die Mitte nehmen drei Schafe ein. Dann folgen drei Kühe. Hinter den Kühen kniet die Frau an der rechten Bildwand. Sie trägt eine weiße Haube und hält den Rosenkranz in den Händen. Am Horizont sind Hügel und die Silhouette einer Stadt angedeutet. Mächtige rotgraue Wolken kommen parabelförmig ins Bild. Darin steht vor himmelblauem Grund das Gnadenbild. In der Mitte unten auf grünem Grund ist die Inschrift angebracht: ex voto 1792.
33
1793 Johann und Maria Graßl zu Feldkirchen (ohne Angabe)
F. 48X50 hoch; gestufter Rahmen, Oberseite barock aufgewölbt; M. Holz
Bereits 1774 wird eine Magdalena Grässlin aus Feldkirchen genannt (Nr. 22). Eine Familie Graßl gibt es noch heute in Feldkirchen.„Johann Graßel Bauer zu Feldkirchen sambt dero Hauswürthin Maria Graßlin alhero verlobt anno 1793.“Rechts und links knien die Votanten in der Tracht der Zeit, den Rosenkranz in den Händen. Von hohen Wolken umrahmt erscheint das Gnadenbild in weitem roten Kleid und blauem Mantel. Zwei Engelköpfchen schauen aus den Wolken. In der linken Ecke auf grauem rechteckigen Grund steht die Votation. Die Tafel stammt von einer gewandten Hand.
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1793 Dominicus Reipaur von Pfatä (ohne Angabe) wohl 1791!ohne Größenangabe
Mit Pfatä ist wahrscheinlich Pfatter gemeint.
Das bekannte Schema: Der Mann kniet links vorne in einem braunen Rock, hinter ihm zwei Rösser und ein Fohlen. In der rechten Ecke kniet die Frau, hinter ihr stehen fünf Kühe. Zwischen ihnen ist eine Rokokokartusche angebracht mit der Inschrift: Dominicus Reipaur von Pfatä ex voto 1793. Der mächtige Wolkenkranz reicht von oben bis an die Kartusche herab. Diesmal sitzt die Madonna und hält einen ganzen Blumenstrauß. Den Hintergrund füllen Wolken und dunkler Himmel.
35
1797 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 24X19 hoch, 24 hoch x 19 breit; Profilleiste; M. Holz.Rechts kniet ein vornehmer Herr mit Allongeperücke und schwarzer Haarschleife im Nacken, in rotem Rock und langem grünen Mantel. Als Pendant füllt die Kartusche die linke Bildseite. Sie wird vom roten Rand überschnitten, der das ganze Bild einrahmt. Die Kartusche trägt die Inschrift: ex voto 1797. Oben erscheint das Gnadenbild in einem kegelförmigen Kleid. Daneben ganz unmotiviert ein Baum. Recht unbeholfen, aber eine liebe Tafel.
36
1801 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 37X29 breit, Profilrahmen; M. Holz.
Die typische Anordnung in zwei Stockwerken. Im irdischen Bereich kniet links der Bauer mit roter Weste und blauem Rock, vor ihm stehen drei Pferde. Von der rechten Seite her die Mitte ausfüllend stehen braune Kühe. Die Bäuerin mit weißer Rüschenhaube kniet ganz rechts. Den oberen Bereich trägt eine gerundete Wolkenbank. In der Mitte steht das Gnadenbild mit Rose, links von ihm der hl. Leonhard mit Abtstab und Kette, rechts der hl. Wendelin in rotem Rock mit Hirtentasche und Hirtenstab, Krone und Zepter liegen vor ihm. In der Mitte der Tafel steht das ex voto 1801. Die Darstellung der Tiere bilden immer die größeren Schwierigkeiten für die Maler.
37
1839 Ungenannt (Fußweh)
F. 22X22 quadratisch; Profilleiste; M. Holz.„durch Maria Fürbitt vom Fußweh befreit 1839.“Die ganze Familie verlobt sich. Links kniet der Vater in blauem Mantel und roter Weste, rechts die Mutter mit blauer Schürze und weißer Haube, vor ihr der Junge in schwarzen Hosen, weißen Strümpfen und roter Weste, alle falten die Hände, tragen aber keinen Rosenkranz. In der Mitte zwischen ihnen in einem stehenden Oval ein menschliches Bein bis über das Knie, dahinter blauer Himmel. In breitem Wolkenkranz kommt die Madonna mit Kind (Typus: Maria hilf) ins Bild herein. Die Inschrift steht auf weißem Grund.
38
1844 Martin Belkofer (Unfall)
F. 38X33 hoch; Leiste mit konkavem Profil; M. Holz
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In Rain ist die Familie Pellkofer in großer Anzahl vertreten.„Hieher hat sich Verlobt, der Martin Belkofer, welcher durch Einsturz einer Mauer Verschiedt wurde, und durch Anrufung Maria, wieder Glücklich gerethet wurde im Jahre 1844.“Die Tafel erzählt im Bild den Unfall. Eine Mauer stürzt seitlich ein und droht einen abgestürzten Mann unter den Trümmern zu begraben. Darüber in der Bildmitte erscheint das Gnadenbild in einem Boot stehend, von Lichtschein umflossen, rund herum ballen sich Wolken. Seitlich davon befinden sich rote Vorhänge. Auf weißem Grund steht die Schrift, die etwa ein Fünftel der ganzen Tafel ausfüllt.
39
1852 Andreas Roßmayer, Bauer von Tödting (Lebensgefahr)
F. 41 x 34 breit, 34 hoch x 41 breit; Profilleiste; M. Leinwand„Durch die Fürbitte unser lieben Frau von Antenring, wurde ich Andreas Roßmayer Bauer von Tödting am 11 July 1852 aus großer Lebensgefahr gerettet“Auf dem Strom fährt ein Raddampfer mit weißroter Fahne am Heck. Etwas seitlich davon treibt ein gekenterter Kahn in den bewegten Wellen. Einer der Männer erreicht noch den gekippten Kahn, an dem er sich festhält. Zwei weiteren Männern gelingt es sich an den Dampfer anzuklammern. Die Personen auf dem Dampfer sind in großer Aufregung. Über einer zweitürmigen Kirche im Hintergrund auf dem anderen Ufer erscheint über blauem Himmel in braungoldenen Wolken aus der rechten oberen Ecke kommend das Gnadenbild in rosa Kleid und weitem blauen Mantel, das Zepter ist mit Blumen geschmückt, auch das Jesuskind trägt einen Blumenstrauß. Die Inschrift ist an der unteren Seite der Tafel auf weißem Grund angebracht.
40
1853 Ungenannt (ohne Angabe) F. 24X30 hoch; Profilleiste; M. Holz.
In einem Raum, der eigentlich nur durch eine Tür im Hintergrund als solcher angedeutet ist, stehen auf jeder Seite zwei Betten. In den Betten rechts liegen zwei Männer, links zwei Frauen. Vorne steht ein Nachtschränkchen mit Arzneigläsern. Das Bettzeug des ersten Paares ist blau gestreift, das des rückwärtigen Paares, offenbar das junge Ehepaar, mit rotem Muster. Die Leute liegen angekleidet in den Betten und erheben ihre gefalteten Hände. Auf einer Wolkenbank schwebt das Gnadenbild in kegelförmig weitem Gewand herein, diesmal trägt Maria das Kind auf dem linken Arm und in der rechten das Zepter. Die himmlische Erscheinung ist von einem Strahlenkranz umgeben. In der rechten Ecke trägt das Spruchband die Inschrift: ex voto 1853.
41
1854 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 37X28 breit; gestufte Leiste mit Rille; M. Holz.Das Bild zerfällt in zwei Hälften. Auf der linken Seite ist ein Pferd, das auf seine Vorderhand niedergegangen ist und gleichsam erschrocken zum Gnadenbild in den Wolken emporschaut (zwischen einer Gruppe von Pferden), auf der anderen Seite im Vordergrund eine Gruppe von Kühen, dahinter auf einer Anhöhe einige liegende Kühe auf der Weide. In der Mitte über den Tieren in einem Wolkenhalbkreis das Gnadenbild mit kegelförmig weitem roten Kleid, Zepter und Strahlenschein. Die Jahreszahl ist mit kleinen Ziffern ins Bild hineingeschrieben.
42
1874 Joseph und Theresia Schindlbeck von Kornbach (ohne Angabe)
F. 54X45 hoch; Profilleiste; M. Blech.
In stolzer Haltung, fast die ganze Vorderseite ausfüllend, steht ein Rappe mit erhobenem Schweif.(Offensichtlich war der Rappe erkrankt.) Rechts steht ein Baum, vielleicht eine Föhre, links eine kleine Kartusche mit der Inschrift: ex voto 1874. Hinter der Kartusche ist ein Kirchlein mit Haus angedeutet. (Ob es sich hier um die Antenringer Kirche handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Zu dieser Zeit hatte der Turm eine Zwiebelhaube.) In einer Wolkenmandorla das Gnadenbild mit Zepter, ringsum blauer Himmel. Unter dem Bild auf weißem Grund stehen die Namen der Votanten: Joseph und Theresia Schindlbeck von Kornbach.
43
1875 Hagn von Geishauben (ohne Angabe)
F. 25xX32 hoch; Profilleiste; M. Holz.
In Gaishauben/Hainsbach, Gemeinde Geiselhöring, gibt es noch die Familie Hagn.Auf einer Wiese befinden sich vierzehn Kühe, die meisten liegen, einige stehen. Daneben sind drei Pferde, von denen eines sich gelagert hat. Über dieser Tieransammlung steht in schwefelgelber Atmosphäre: ex voto Hagn von Geishauben 1875. Die Wolken, auf denen das Gnadenbild erscheint, sind ebenfalls schwefelfarben bis ockerbraun und vermitteln einen überirdischen Eindruck. Die Madonna ist in ein kegelförmig weites rotes Kleid gehüllt und trägt ein Zepter. Schlichte naive Malerei.
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1880
Ungenannt (ohne Angabe)
F. 17X23 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Die Votantin in der linken vorderen Bildecke, Rosenkranz betend, blickt den Beschauer an, vor ihr, die ganze übrige Bildvorderseite ausfüllend, stehen drei Tiere, zwei Kühe und ein Pferd. Darüber die himmlische Erscheinung, auf Wolkenrund vor goldenem Grund. Diesmal handelt es sich nicht um den Sossauer Typus des Gnadenbildes, sondern nach modernerer Vorlage um ein Marienbild ohne Krone und Zepter, sondern mit offenem Haar und schlichtem Schleier, die Hände vor der Brust gefaltet, dazu das Herz, das ein kleines Schwert durchdringt. Das Madonnenbild ragt nur mit der oberen Hälfte aus den Wolken empor. Ein roter Strich rahmt innerhalb der Leiste die Tafel. Auch hier sind die Personen gut gelungen, die Darstellung der Tiere gar nicht. In der rechten Bildecke steht: ex voto 1880.
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1936 Ungenannt (ohne Angabe)
F. 28X35 breit; Profilleiste; M. 01 auf Papier.Dieses Bild zeigt die Wallfahrtskirche mit dem Anbau von 1882, der 1978 abgerissen wurde. Die Stifterin / Der Stifter dieser Votivtafel ist nicht bekannt.In sommerlicher Landschaft mit Ährenfeld und Bäumen steht eine Kapelle.Im blauen Himmel umrahmt eine zarte Wolkenmandorla das Gnadenbild. Im Vordergrund der Wiese steht das: ex voto 1936.
46
Unvollständig datiert. Catharina Gadigin von Pentling (ohne Angabe)
F. 25X19 hoch; Rundleiste; M. Holz.
Das Bild füllen liegende und stehende Kühe. Vor ihrer kleinen Herde kniet in der rechten vorderen Bildecke die Bäuerin, die Hände betend erhoben. Links oben im Bild, wenig über den Tieren, erscheint vor einer Wolkenkulisse das Gnadenbild in kegelförmig weitem Kleid, das Zepter in der linken Hand. Unter dem Bild steht auf weißem Grund: Catharina gadigin Wittib vom Pentling 43 (vermutlich 1743).
47
Jahreszahl verdeckt. Ungenannt (ohne Angabe)
F. 29 1/2 X 25 1/2 breit; Profilleiste; M. Holz.Auch hier, wie sehr häufig, eine Dreieckskomposition. Der Votant, ein Mann mit Halskrause, kniet mit gefalteten Händen links vorne. Rechts steht ein völlig unperspektivisch geratenes Kirchlein mit Ost- und Westturm. Ein Kranz von grauen geballten Wolken führt das schräg liegende Gnadenbild herein, das in Bewegung zu sein scheint. Die Madonna trägt das Zepter. Vom Farbigen her etwas dunkel geraten, aber nicht ohne Reiz. Die Jahreszahl beim ex voto wird vom Rahmen überdeckt.Diese Bild muss aufgrund der Kleidung des Votanten aus der Zeit um 1700 stammen.
48
Undatiert. Ungenannt (ohne Angabe)
F. 28/24 breit; Rundleiste; M. Holz.Von rechts und links zur Mitte hin springende Pferde ohne nähere Landschaftsangabe bilden die ganze Darstellung des irdischen Bereichs. Darüber auf dunkler Wolke das Gnadenbild in kegelförmig weitem roten Kleid und blauen Mantel. Das Ganze unbeholfen.
49
Undatiert. Maria Endlin von Oberkofen (ohne Angabe)
F. 22X27 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Vermutlich stammte Frau Endl aus Opperkofen / Feldkirchen.Links kniet die Mutter in buntem Kleid mit Halsband und weißer Haube. Neben ihr zur Rechten knien gleich gekleidet die beiden Töchter. Sie tragen weiße Kleider, die mit roten Bändern ausgeziert sind, Samthalsbänder und weiße Schleifen durchs Haar geschlungen. Die Rosenkränze sind kostbar und tragen große Silberkreuze. Über den dreien in grau-rosa Wolkenrund erscheint die Madonna mit Kind in weitem weißen Mantel mit breiter Goldborte (und großen Kronen) in einem Strahlenkranz.Es handelt sich also auch hier nicht um den Typus des Gnadenbildes von Sossau. Hinter der Frau steht auf weißem Grund die Inschrift: Magdalena Endlin von Oberkofen Verlobt zu unser lieben Frau. Das Anliegen wird nicht angegeben.
50
Undatiert. A. H. (ohne Angabe)
F. 25X30 hoch; Rundleiste; M. Holz
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Auf grüner Wiese kniet links der Votant in der Beterhaltung mit Rosenkranz. Er trägt einen schwarzen Rock und eine rote Weste. Vor ihm zur Mitte hin stehen vier Pferde. Darunter auf weißem Spruchband die Initialen A. H. ohne Jahreszahl. Über dem lichten Hintergrund erscheint eine parabelförmige rotgoldene Wolkenbildung, in der das Gnadenbild steht. Über dem roten Kleid trägt es einen weit gebauschten Mantel. Vom Jesuskind geht ein Lichtstrahl zum Votanten.
51
Undatiert. Simon Wimer Bauer zu Gunding. (Viehkrankheit)
F. 25/ 32 hoch; Profilleiste; M. Holz.
Dieses Bild entspricht in der Art der Darstellung der Tafel 3 von 1713. Auch hier finden wir die weiße Halskrause als typische Zeichen der Kleidung um 1700 wieder. Der heutige Hallerhof in Gunting wurde um diese Zeit Wimmerhof genannt.
"Gott zu lob und vnser lieben frauen zu ehrn vnd schultiger danckhsagung hat Simon wimer Pauer zu gunding dise dafel sambt einer Heilligen Meß alhero verlobt wegen eines Kranckhen füll (Fohlens) vnd ist gott sey lob widter beßer worden.“
Im Vordergrund liegt links ein junges Pferd und wendet den Kopf rückwärts gleichsam zum Gnadenbild hinnauf, von dem aus grauem Wolkenrund Strahlen auf das Tier und den Votanten gehen. Der kniende Beter, rechts vorne, ein bärtiger Mann mit schulterlangem Haar, Halskrause, grauem Rock und weißer Weste, hebt den Blick zum Gnadenbild empor. Neben ihm ragt ein schlanker Baum in den Abendhimmel. Das Gnadenbild trägt kegelförmiges, weitabstehendes besticktes Brokatkleid, auch das Kind. Es wird diesmal auf dem linken Arm getragen, die Blüte in der rechten Hand. Das untere Viertel der Tafel ist für die Votantin (eher den Votanten) aufgespart. Ohne Jahreszahl. An der Tafel fällt die Berücksichtigung der Landschaft auf.Nachdem der Votant von dieser Tafel den gleichen Namen und Ort angibt, muss er mit dem Mann von Tafel Nr. 3 identisch sein. Die Tafel gehört ihrer Malerei nach ja auch in jene Zeit. Es fällt auf, dass beide Male ein bärtiger Mann mit langem Haar und Halskrause wiedergegeben wird. Um Porträtähnlichkeit wird es sich nicht handeln.
Neuere Votivbilder aus dem 20. Jahrhundert:
Zwei Votivtafeln, von denen nur eine abgedruckt ist, stammen von Johann und Franziska Schütz aus Oberharthausen. Auch sie haben Krankheiten / Schmerzen bei Menschen und Vieh zum Thema.
Jakob Pielmeier, Bauer in Neufang bei Feldkirchen, Ndb, geb. 1897, gest. 1948, hat mit diesem von ihm selbst gefertigten Rosenkranz während der schweren Stunden seiner einjährigen politischen Internierung gebetet und das Gelöbnis gemacht, nach seiner Befreiung diesen der lieben Gottesmutter zum Dank zu opfern.
In einem reich mit Blattgold verzierten Rahmen finden sich kleinere Votivgaben, offensichtlich aus verschiedenen Zeiten. Ein reich bebildeter Kirchenführer mit den beiden Kirchen ist in der Pönninger Kirche St. Martin für € 4 erwerbbar. zum Artikelanfang
Laut Pfarramt Perkam gibt es keine speziellen Wallfahrtstermine. Von Mai bis Oktober finden im Wechsel mit den übrigen Filialen Abendmessen statt. Maiandachten sind auch auf Anfrage von außerhalb möglich. Auch Bittgänge sind möglich. Im Mai findet ein feierlicher Gottesdienst zu unserer Lieben Frau zu Antenring statt, er ist an kein festes Datum gebunden.
Antenrng ist offizielle Stempelstelle für die Pilger auf der Via Nova (laut Tourismusbüro der Stadt Geiselhöring).
Stand 19.02.2017